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Ethik

Mit Weisheit führen

Buddhistische Philosophie als Basis für Coaching und Organisationsentwicklung

Wenn Klienten aufgrund eines drohenden Burnouts einen Coach aufsuchen, können diverse Meditations- und Achtsamkeitstechniken sehr nützlich sein: Meditieren und die damit verbundene erhöhte Achtsamkeit reduzieren den Stresspegel nachweislich. Darüber hinaus hilft Meditation, die eigenen, negativen Emotionen unmittelbar wahrzunehmen und bewusst zu steuern. Das spart Energie und beeinflusst zudem Beziehungen positiv. Auf Basis der buddhistischen Philosophie wurden Meditationstechniken und eine neue Form der Organisationsaufstellung entwickelt, die im Coaching Einsatz finden können.

13 Min.

Erschienen im Coaching-Magazin in der Ausgabe 4 | 2014 am 19.11.2014

Die angewandte Philosophie des Buddhismus stellt, genau wie der Coaching-Prozess, einen Weg dar, der auf persönlicher Entwicklung und der daraus entsprungenen Erkenntnisse aufgebaut ist. Dabei spielen das Prinzip von Ursache und Wirkung (Karma), die Lehre der drei Geistesgifte (Gier, Hass, Unwissenheit) und die sechs edlen Tugenden, die „Paramitas“, eine wichtige Rolle, die auch in einen Coaching-Prozess auf ethischer Basis integriert werden können.

Im Folgenden werden zunächst die buddhistische Philosophie und ihre potentiellen Einflussmöglichkeiten im Coaching beschrieben. Anschließend werden buddhistische Techniken vorgestellt, die im Coaching Anwendung finden können.

Buddhismus als Philosophie

Vorab sollte der Frage nachgegangen werden, warum der Buddhismus als Grundlage für die Arbeit mit Menschen und Organisationen geeignet ist, da sich schließlich Beratung weltanschaulich neutral verhalten soll. Zunächst: Der Buddhismus ist – so wie ihn die Autorinnen dieses Beitrags vertreten – keine Religion im klassischen Sinne.

Der Buddhismus ist vielmehr als Philosophie zu bezeichnen, als praktisches Übungs- und Trainingssystem, das dabei hilft, sich selbst und andere zu führen, als Weg der persönlichen Entwicklung und Erfahrung. Es geht immer darum, sich selbst zu erkennen und zu verändern.

Alles ist mit allem verbunden

Die systemische Betrachtungsweise – die häufig einem Coaching-Ansatz zugrunde liegt – rückt die dynamische Wechselwirkung zwischen den biologischen und psychischen Eigenschaften und den sozialen Bedingungen des Lebens in den Fokus (Rotthaus/DGSF, 2013). Im Buddhismus sieht man die Sache ähnlich: Die wichtigste Erkenntnis des historischen Buddha Shakyamuni vor 2.600 Jahren war, dass es keine losgelöste Einzelexistenz gibt, sondern nur Prozesse und Bedingungen. Das Neue entsteht aus etwas bereits Vorhandenem und alles verändert sich ständig in einem einzigen großen Prozess.

Man spricht hier auch vom Prinzip von Ursache und Wirkung, d.h., dass jedes Phänomen eine Ursache hat und jedes Verhalten eine Folgeerscheinung nach sich zieht. Der viel zitierte und oft missverstandene Begriff Karma verbirgt sich hinter dieser Erkenntnis.

Für die Wirtschaft bedeutet das zum Beispiel: Jedes Unternehmen besteht, weil es eine Antwort gibt auf etwas, das vor ihm da war. Oder weil es Mitarbeiter hat, die dort arbeiten, oder weil es Kunden gibt, die die Produkte kaufen etc. Dies ist eine der Grundlagen des Buddhismus, der somit „die Zufälligkeit des Daseins und seine Grundlosigkeit ausschließt“ (Dalai Lama, 2004; 42).

Auch in der Quantenphysik ist man bereits zu einem ähnlichen Ergebnis gekommen. Der Physiker und Nobelpreisträger Hans-Peter Dürr (2012) bringt diese buddhistische Sichtweise mit den Erkenntnissen aus der Quantenphysik auf den Punkt: „Alles ist ins Unendliche ausgestreckt und im Hintergrund miteinander verbunden“ (Dürr, 2012; 22).

Im Buddhismus wird diese Weltanschauung bis zur letzten Konsequenz durchgezogen: Da die Dinge miteinander verwoben sind, können sie auch nur im gemeinsamen Zusammenspiel funktionieren. Daraus ergibt sich wiederum: Wer sich selbst nur als Individuum sieht und dabei ausschließlich den eigenen Vorteil im Auge hat, schadet nicht nur den anderen, sondern letztendlich sich selbst.

Man kann dies mit einer gefräßigen Krebszelle vergleichen, die, losgelöst von der Gesamtheit des Zellgefüges, wächst und wächst und auf diese Weise ihre eigene Grundlage zerstört – ohne es zu merken. Sich diese Folgen des eigenen Denkens, Sprechens und Handelns bewusst zu machen und sein eigenes Verhalten zu ändern, öffnet die Tür zu einer neuen Entwicklung.

Jeder Mensch möchte akzeptiert, verstanden, respektiert und geliebt werden. Daraus folgt konsequenterweise die große Rolle von Wertschätzung, Mitgefühl und Gewaltlosigkeit und deren Bedeutung im menschlichen Miteinander.

Sozialkapital

Diese Betonung des friedlichen und kooperativen Miteinanders hat schon lange ihre Kreise in den Westen gezogen. Die Gestaltung eines Miteinanders, beispielsweise durch wertschätzende Kommunikation, ist eine der großen Herausforderungen in heutigen Unternehmen. Doch sie zahlt sich in Form von „Sozialkapital“ aus. Die hierzu bekannteste Studie von Badura (2008) besagt, dass zwischen dem Sozialkapital einer Firma, der Gesundheit der Mitarbeiter und dem Unternehmenserfolg ein enger Zusammenhang besteht: „Auf Grund der Erkenntnisse darf das Sozialkapital als bisher stark unterschätzter Erfolgsfaktor gesehen werden“.

Innen gleich Außen

Da man in der buddhistischen Denkweise davon ausgeht, dass jedes Ding eine Ursache und eine Folgeerscheinung hat, können Schwierigkeiten mit der Umwelt als direkte oder indirekte Resonanz auf das eigene Verhalten und sogar auf die eigenen Gedanken verstanden werden.

Dazu ein Beispiel: Ein Konflikt mit einem Kollegen etwa kann auch als Spiegelung der eigenen – unbewussten – Feindseligkeit begriffen werden. Oder: Das eigene, unsichere innere Erleben bewirkt auch Verunsicherungen beim Kollegen, was sich gegenseitig aufschaukeln und letztlich zu massiven Spannungen führen kann.

Dass diese Beispiele mittlerweile durchaus wissenschaftlich belegt sind, weiß man seit der Entdeckung der Spiegelneuronen durch Giacomo Rizzolatti. Spiegelneuronen sind Zellen im Gehirn, die – vereinfacht ausgedrückt – bewirken, dass man die Emotionen seines Gegenübers so wahrnimmt, als wären sie die eigenen. D.h., Zorn kann in einem selbst auch Zorn auslösen – was wiederum vom Gegenüber erneut gespiegelt wird.

So entstehen oft unbewusste Ursache-Wirkungs-Feedbackschleifen, die in einer Negativ-Spirale enden können. Das führt letztendlich dazu, dass man seine Umwelt mehr und mehr als feindlich wahrnimmt, sich abkapselt, unzufrieden ist und psychische (Aggressionen, Depressionen) wie physische Beschwerden (Herzkreislauferkrankungen) auftreten.

Auch die buddhistische Philosophie geht seit jeher davon aus, dass nicht allein Handlungen Konsequenzen nach sich ziehen, sondern auch die Gedanken und die damit verbundenen Emotionen. Negative Gefühle wie Hass, Zorn, Neid und Gier rufen erneut Negativität hervor und verhindern klares Denken – was wissenschaftlich belegt ist, da bei sehr starken Emotionen das zum logischen Denken notwendige Großhirn nur zu einem sehr geringen Teil beteiligt ist.

Im Buddhismus wird diese Negativ-Spirale zudem mit der Einnahme von Gift – man sprich von den „drei Geistesgiften“, die miteinander verknüpft sind – verglichen. Diese sind Gier, Hass und die daraus resultierende verzerrte Wahrnehmung der Umwelt, die als Verblendung oder Unwissenheit bezeichnet wird.

Drei Geistesgifte

Hass und Zorn entstehen in der buddhistischen Philosophie immer dann, wenn Gier vorhanden ist, wenn jemand glaubt, etwas Bestimmtes haben zu müssen, es aber nicht bekommen kann. Gier ihrerseits entsteht durch Unwissenheit (= von einem Feindbild geprägte Wahrnehmung der Umwelt) – womit sich, einmal mehr, ein negativer Kreislauf schließt.

Im buddhistischen Sinn ist mit Gier aber nicht nur der Wunsch nach Reichtum und Besitztümern gemeint, es kann auch der Drang nach Anerkennung und Ruhm, die unstillbare Sehnsucht nach Zärtlichkeit oder die Engstirnigkeit und die damit verbundene Rechthaberei usw. sein.

In der buddhistischen Philosophie wird die Entwicklung von Großzügigkeit, Güte und Weisheit als Weg aus dem Dilemma genannt. Ebenso wichtig: ethisches Verhalten wie Hilfsbereitschaft, Achtsamkeit und Reflexionsvermögen sich selbst und der Umwelt gegenüber, die Entwicklung von Mitgefühl, Meditation und Konzentration, sowie Ausdauer und Geduld. Diese Tugenden sind miteinander verknüpft und bauen aufeinander auf.

Regelmäßiges Meditieren hilft beispielsweise, Achtsamkeit, Konzentrationsfähigkeit und Reflexionsvermögen zu entwickeln, dafür bedarf es aber einer gewissen Ausdauer. Achtsamkeit und Reflexionsvermögen wiederum führen zu Mitgefühl. Mitgefühl seinerseits verhilft zu geistiger Klarheit und Entspanntheit, da es die Möglichkeit eröffnet, sich selbst als einen wertvollen Teil eines großen Ganzen wahrzunehmen.

Die Umwelt wird so nicht mehr als feindlich betrachtet, sondern als Lernfeld mit unzähligen Möglichkeiten und Chancen zur persönlichen Entwicklung. Das Prinzip der Spiegelneuronen zeigt sich auch hier – nur in umgekehrter, also positiver, Reihenfolge.

Selbstreflexion

Diese positive Kehrtwende kann auch in einen Coaching-Prozess aufgenommen werden. So können Fehlinterpretationen der Umwelt mit Hilfe von systemisch-ethischer Aufstellungsarbeit sichtbar gemacht und erste Interventionsstopps eingezogen werden. Es geht eben darum, Wohlwollen, Verständnis, und Mitgefühl für das Verhalten des anderen zu entwickeln. Dafür ist es zunächst einmal notwendig, die eigenen interpsychischen Vorgänge kennenzulernen – und zu reflektieren. Und zwar in dem Augenblick in dem sie auftreten.

Der Psychologe Daniel Goleman nennt diese Fähigkeit zur Selbstreflexion und empathischen Verbindung mit anderen Emotionale Intelligenz (EQ). Ein Mensch mit einem hohen EQ kann seine eigenen Gefühle wahrnehmen und reflektieren noch während diese – im Verlauf eines Beziehungsprozesses (eines Gesprächs) – auftreten, bzw. erkennen, welche Gefühle und Verhaltensmuster das Gegenüber in ihm selbst auslöst (Goleman, 1997 & 2003).

Entsprechend vermag es dieser Mensch, schnell zu erkennen, wie er hierauf reagieren könnte oder sollte. Darüber hinaus wird man fähig, auch die Reaktionsmuster des anderen auf die eigenen Stimmungen wahrzunehmen und zu verstehen. Eine Möglichkeit, diese Fähigkeit zur Selbstreflexion zu erhöhen, ist die buddhistische Meditation.

Meditation

Während der buddhistischen Meditation geht es darum, zunächst seine Gedanken und Gefühle zu beobachten und diese distanziert wahrzunehmen. Das bewirkt, dass ein innerer Raum und eine Art von Entschleunigung erfahren werden, die heute mehr denn je essenziell geworden sind. Ein Zustand der Entspannung bei gleichzeitiger höchster Konzentration tritt ein. Gemäß einer aktuellen Studie führt regelmäßige Meditation zu Stress- und Angstabbau und ist herkömmlichen Entspannungstechniken überlegen (Goyal et al., 2014).

Durch regelmäßige Meditationspraxis entsteht so mit der Zeit eine geistige Präsenz, die ihre Aufmerksamkeit ganz in den jeweils erlebten Augenblick legt. Und: Letztlich wird ein Zustand angestrebt, der es ermöglicht, diese Fokussierung auf den Augenblick auch in das Alltagsgeschehen zu integrieren.

Diese Konzentration auf das Hier und Jetzt, das Leben von Moment zu Moment im Bewusstsein, dass in jedem Moment die Basis für zukünftiges gelegt wird, gehört zu den Grundlagen der buddhistischen Philosophie.

Meditative Übungen kommen aber nicht nur den Übenden persönlich, sondern auch ihren Organisationen zugute – gerade in Krisenzeiten. So wird im Konzern Google ein achtwöchiger achtsamkeitsbasierter Meditationskurs, „Search inside yourself “, angeboten, der bei den Mitarbeitern seit Jahren der meistgebuchte Kurs ist.

Buddhistische Handlungsweisen im Coaching

In einer buddhistischen Unternehmensentwicklung bzw. Organisationsaufstellung kann man uralte, buddhistische Handlungsweisen, die so genannten sechs Paramitas, nutzen. Mit „Paramita“ (deutsch: „ans andere Ufer gelangen“) ist ein langfristiger innerer Prozess gemeint, der letztlich zu einer neuen Lebensweise und Lebenssicht führt. Dieser Prozess erfordert sechs Maximen bzw. Taten, die im Lotus-Sutra aufgelistet sind: Großzügigkeit, ethisches Verhalten, Ausdauer, energisches Bemühen, Meditation, Weisheit.

Dabei gilt, dass die sechs Paramitas in der Regel in allen zeitlichen sowie örtlichen Sitten und Systemen Anklang finden, wodurch deren Einsatz auch in modernen, komplexen Systemen gut möglich ist.

Im Folgenden wird anhand von Beispielen aus dem Wirtschaftsleben die Einbindung der sechs Paramitas dargestellt.

Großzügigkeit

Der buddhistische Begriff der Großzügigkeit bezieht sich nicht nur auf finanzielle Freigiebigkeit. Unter Großzügigkeit versteht man auch eine großzügige, also offene Geisteshaltung, sowie ein großzügiges, also herzliches Miteinander. Es geht um den sprichwörtlichen Weitblick, mit dem man alle Beteiligten immer wohlwollend im Auge hat.

Ein gutes Beispiel für diese Art von Großzügigkeit ist eine Londoner Installationsfirma, die bevorzugt ältere bis alte Mitarbeiter einstellt. Diese benötigen aufgrund der zumeist mageren britischen Rente einen Zusatzverdienst. Die Firma ist damit erfolgreich und hat auch schon Ehrungen von Prinz Charles erhalten.

Ethisches Verhalten

 „Korrektes“ ethisches Verhalten basiert auf dem bereits beschriebenen buddhistischen Verständnis, dass alles mit allem verbunden ist. Da das Verhalten der anderen als Spiegel gesehen wird, gehört neben Ehrlichkeit und einem bewussten Umgang mit Ressourcen auch das persönliche Auftreten dazu. Ehrliche Freundlichkeit, die einer inneren Zufriedenheit entspringt, zählt genauso zu einem ethischen Verhalten wie etwa das klare Aufzeigen von verbesserungswürdigen Strukturen.

Das Einhalten von ethischen Prinzipien verschafft zudem innere Sicherheit und Stabilität, da man keine Konflikte oder Sanktionen aufgrund möglicher Fehltritte fürchten muss und so die Basis schafft für ein freundliches und ausgeglichenes Wesen. Aus buddhistischer Sicht (und in Zusammenhang mit den genannten Spiegelneuronen) kann man davon ausgehen, dass dieses von der Umwelt reflektiert wird. In Bezug auf Unternehmen bedeutet dies, dass ein entspanntes und redliches Miteinander im Unternehmen sich letztlich auch positiv auf Lieferanten und Kunden auswirkt.

Als Beispiel sei hier ein österreichisches Unternehmen genannt, das mit seiner frauen- und familienfreundlichen Unternehmensphilosophie bereits Preise gewann und gleichzeitig mit der Erzeugung und dem Vertrieb von nachhaltigen Verpackungen auf dem internationalen Markt sehr gut positioniert ist.

Ausdauer und Geduld

Auch der sprichwörtliche lange Atem, das Durchhaltevermögen, gehört zu den Erfolgsrezepten – und stellt auch im Buddhismus eine grundlegende Tugend dar. Erfolg stellt sich durch Kontinuität ein, durch ein Dranbleiben, auch wenn es zunächst nicht nach Erfolg aussieht. Dies gilt nicht nur für Firmengründungen, sondern auch für deren Erfolgsrezepte: Ethik und Großzügigkeit sind langfristige Erfolgsstrategien – die schnelle Karriere und das schnelle Geld versprechen sie nicht.

Als Beispiel sei hier ein Unternehmer im Nahrungsergänzungsbereich genannt, der jahrelang gegen ein Plagiat kämpfen musste. Mittels freundlichen, aber durchaus konfrontativen Gesprächen versuchte er seinen Konkurrenten dazu zu bewegen, von seinen faulen Tricks abzulassen. Nach einigen Jahren konnte er sich schließlich mit Beharrlichkeit gegen seinen Plagiat erzeugenden Neider durchsetzen.

Energisches Bemühen, Tatkraft

 Mit dem Paramita „energisches Bemühen“ ist aus buddhistischer Sicht weder ein Arbeitskampf, der in völlige Erschöpfung mündet, noch ein wütendes „Auf-den-Tisch-klopfen“ gemeint. Unter energischem Bemühen versteht man das Vertreten eigener Ideen, Standpunkte und deren Verwirklichung mit möglichst viel positiver Energie. Es geht darum, sein Bestes zu geben, das Bestmögliche aus einem Tag oder Moment herauszuholen. Aus buddhistischer Sicht ist natürlich „das Beste“ nicht nur auf das Selbst, sondern auch auf das gesamte persönliche Umfeld bezogen.

Ein Beispiel hierfür ist eine Unternehmerin aus der biologischen Landwirtschaft, die es mit viel Einsatz schaffte, private Kredit- und Geldgeber von ihren unkonventionellen und ethischen Ideen zu begeistern, sich auf diese Art eine Menge Zinsen sparte – und gleichzeitig einen wertvollen Beitrag zu einem nachhaltigen Umgang mit der Umwelt leistete.

Dazu ist anzumerken, dass aus buddhistischer Sicht ein gewisser Wohlstand durchaus erstrebenswert ist, da dieser auch Sicherheit gibt und gedanklich frei macht. Wobei im Buddhismus Wohlstand für alle Menschen angestrebt wird.

Meditation und Konzentration

Wie bereits erläutert hilft Konzentration, sich auf den Augenblick zu fokussieren. Sie fördert innere Ruhe und Gelassenheit und unterstützt Menschen dabei, ihre Aufgaben wahrzunehmen. Konzentration wird durch Meditation erzielt. Die Fokussierung auf den gegenwärtigen Augenblick bringt eine enorme emotionale Entlastung mit sich – was wiederum Meditation und Konzentration Motivation und damit auch die Produktivität und Kreativität von Mitarbeitern und Managern erhöht.

Nicht zuletzt deshalb lehrt der bekannte Wirtschaftsprofessor Bill George, der an der renommierten Harvard Business School „Leadership“ unterrichtet, auch die Kunst der Meditation in seinen Kursen.

Weisheit

Weisheit ist die Fähigkeit, genau zu wissen, was wann wo und wie zu tun ist. Voraussetzung für das Entstehen von Weisheit sind Achtsamkeit, Empathie und genaues Hinspüren. Aber auch Mitgefühl wird im Buddhismus als Basis für Weisheit gesehen – denn nur mit Mitgefühl und dem Wissen um die Verbundenheit von allem kann man weise Entscheidungen treffen, zum Vorteil aller.

Weisheit setzt auf Langfristigkeit und Nachhaltigkeit, sie ist nicht das Ergebnis von Kurzschlusshandlungen, von egoistischen Motiven oder Geldgier. Sie bedeutet auch, aus seinen Erfahrungen zu lernen und sich dadurch weiterzuentwickeln.

Literatur

  • Badura, Bernhard et al. (2008). Sozialkapital. Berlin, Heidelberg: Springer.
  • Dalai Lama (2004). Der buddhistische Weg zum Glück. Frankfurt a.M.: O. W. Barth.
  • Dürr, Hans-Peter (2012). Teilhaben an einer unteilbaren Welt. In Gerald Hüther & Christa Spannbauer (Hrsg.). Connectedness. Bern: Huber. 15–28.
  • Goleman, Daniel (1997). EQ. Emotionale Intelligenz. München: dtv
  • Goleman, Daniel (2003). Emotionale Führung. Berlin: Ullstein.
  • Goyal, Madhav et al. (2014). Meditation Programs for Psychological Stress and Well-Being. In JAMA Intern Med., 174 (3), 357–368.
  • Rotthaus, Wilhelm / DGSF (2013). Was heißt systemisch? Abgerufen am 24.08.2014: www.dgsf.org/themen/was-heisst-systemisch.

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