Konzepte
Im ersten Teil des Beitrags (Lenz, 2022) wurde ein Rahmenkonzept für das Coaching von Projektleitungen und Schlüsselpersonen im Rahmen von Digitalisierungsprojekten vorgeschlagen. Gelingendes digitales Transformationsmanagement erfordert das Balancieren der drei Perspektiven Technologie, Psychologie und Systemdenken. Systeme lassen sich in diesem Zusammenhang als Projektsystem, Unternehmenssystem und Kundensystem spezifizieren. Im ersten Teil des Beitrags wurden einige Spannungsfelder beschrieben, die sehr häufig in komplexen digitalen Transformationen auftreten. Das Agieren der Projektleitung dient dazu, die Spannungsfelder zu schließen. Somit wird der gestaltpsychologische Ansatz, der für Personen und Teams, also für menschliche Akteure, entwickelt wurde, ausgeweitet auf „Dinge“ wie z.B. Projektmanagement und IT-Systeme. In dem in Teil 1 entwickelten Konzept werden vier Schritte vorgeschlagen, die nicht als Phasen verstanden werden sollten, sondern rekursiv in Wechselwirkungen stehen:
Nachfolgend wird das in Teil 1 ausgearbeitete Konzept auf ein Coaching angewendet, das im Rahmen eines HR-Digitalisierungsprojekts vom Autor dieses Beitrags durchgeführt wurde. Eine umfassende Darstellung des gesamten Coaching-Prozesses würde den Rahmen dieses Beitrags sprengen. Deshalb wird sich weitgehend auf die erste Phase des Coachings konzentriert, die wie in einem Brennglas die wesentlichen Herausforderungen, die in diesem Prozess auftraten, bündelte.
Bei dem Unternehmen handelte es sich um einen Immobilienkonzern, der sowohl im Bauträgergeschäft als auch im Vermietungsmarkt tätig ist. Wohnungen werden über die Bauträgergesellschaft entweder selbst gebaut oder es werden am Markt Wohnungsportfolios gekauft. Außerdem werden Immobilienservices angeboten. Der Konzern verfügt über eine Managementholding und über Tochtergesellschaften für die genannten Produktbereiche. Die HR-Bereiche der Tochtergesellschaften wurden vom Zentralbereich People Management geführt.
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