„Spielarten der Führung“ verstehen
„In den meisten Unternehmen wird heute eine mehr oder minder ausgeprägte Form partizipativer Führung gelebt“, stellt Personalexperte Dr. Nico Rose in einem Gastbeitrag für ZEIT ONLINE fest und skizziert, was dies im Einzelnen bedeuten kann bzw. welche verschiedenen Ausprägungen partizipativer Führung es in der Praxis gibt. Letztlich zieht Rose das Fazit, dass sich Führung weiter anpassen müsse, es aber kein Patentrezept für den richtigen Führungsstil gebe: „Es ist wichtig, diese neuen Spielarten der Führung zu verstehen, um entscheiden zu können, welche Modelle im eigenen Unternehmen Früchte tragen könnten.“ [zum Artikel]
Mehrere Führungskulturen unter einem Dach?
Sollten sich Unternehmen und Organisationen überhaupt auf einen bestimmten, eng umrissenen Führungsstil festlegen? Oder erfordern unterschiedliche Prozesse und Geschäftsfelder ein jeweils angepasstes Führungsverständnis? Eine Frage, die Wilfried Porth, Personalvorstand und Arbeitsdirektor der Daimler AG, im Interview mit Haufe Online bejaht: „Unser Leitbild wird sich dahin entwickeln, dass sich Diversität auch in den Führungskulturen widerspiegelt.“ Tatsächlich werde dies bei Daimler schon heute praktiziert, so Porth: „Im Vertrieb finden Sie eine andere Kultur als in der Produktion oder in der Entwicklung. Das hat mit der Funktion zu tun und mit den Menschen, die sich diesen Funktionen näher fühlen und für diese qualifiziert sind.“ [zum Interview]
Führungskräfte müssen loslassen
Wohin Führungsarbeit sich auch konkret entwickeln wird, in einem Punkt sind sich die Experten weitgehend einig: Führungskräfte werden ihren Mitarbeitern mehr und mehr Eigenverantwortung einräumen und „loslassen“ müssen. „Eine zentrale Unternehmenssteuerung von oben nach unten hat früher einmal funktioniert. Mit Wissensarbeitern jedoch funktioniert diese Art des Managementstils nicht mehr. Die fragen nämlich nicht, ob sie eine Entscheidung treffen dürfen, sie tun es einfach“, erläutert Roland Geschwill, Psychologe sowie Mitgründer und Geschäftsführer der Denkwerkstatt für Manager, im ZEIT-ONLINE-Interview. Viele Führungskräfte stelle dies vor Schwierigkeiten. „Sie sind halt anders konditioniert.“ [zum Interview]
Mitarbeiter wünschen sich „coachende“ Führungskräfte
Ein starrer Top-down-Führungsstil trifft offenbar auch im Kreis der Mitarbeiter nur noch auf wenig Zustimmung. Dies zeigt eine Studie das Personalberatungsunternehmen Rochus Mummert, für die 1.000 Arbeitnehmer in Deutschland gefragt wurden, wie zufrieden sie mit ihren direkten Vorgesetzten sind. So schnitten Führungskräfte, in deren Unternehmen ein „coachender“ Führungsstil praktiziert wird, der auf individuelle Förderung der Mitarbeiter setzt und Aufgaben sinnvoll delegiert, mit deutlichem Vorsprung am besten ab. [zum Coaching-Report-Artikel] (de)