Coaching: „weibliche“ Verhaltensweisen richtig deuten
Was hindert männliche Führungskräfte daran, talentierten Mitarbeiterinnen zum Karrieresprung zu verhelfen? Es ist oft keine böse Absicht, sondern der Umstand, dass sie „weibliche“ Verhaltens- und Kommunikationsweisen missdeuten und das Potenzial der Frauen daraus resultierend nicht erkennen. Wie Coaching männliche Führungskräfte darin unterstützen kann, das Potenzial ihrer Mitarbeiterinnen besser zu erkennen und zu fördern, beschreibt Katrin Seifarth in ihrem im aktuellen Coaching-Magazin 4/2015 erschienenen Artikel „Sie ist nicht ‚tough‘ genug“. [zum Artikel]
Bei diesem Beitrag handelt es sich um das Gegenstück zu Katrin Seifarths Artikel „Die gläserne Decke durchbrechen. Wie sich Frauen in einer Männerdomäne behaupten können“, erschienen im Coaching-Magazin 3/2015 (PDF, kostenloser Download). Hier erfahren Interessierte, wie Frauen mittels Coaching im konstruktiven Umgang mit „männlich“ geprägten Verhaltensweisen von Vorgesetzten und Kollegen unterstützt werden können.
Keine falsche Bescheidenheit
In einem Gastbeitrag für das Handelsblatt beschreibt Unternehmensberaterin Christina Bösenberg, was Frauen aus ihrer Sicht brauchen, um in „Männerwelten“ (Führungs-)Karriere zu machen, und nimmt hierbei Bezug auf ihren eigenen Karriereweg: „Groß denken, sich viel zutrauen, mutig handeln – auf diesen Nenner kann ich meine Erfolgsstrategie bringen.“ Wenig erfolgsversprechend sei es hingegen, den Karriereweg auf dem Prinzip „ohne Fleiß kein Preis“, das einen „eher weiblichen Glaubenssatz“ darstelle‚ aufbauen zu wollen. [zum Artikel]
Unternehmenskulturelle Hindernisse abbauen
Der Sprung in eine Führungsposition könne nur über selbstbewusstes und eigeninitiatives Handeln gelingen. Frauen stünden daher in der Pflicht, sich die eigene Qualifikation und Leistungskraft bewusst zu machen, um die Karriereleiter hinaufzuklettern, bestätigt auch Karriere-Coach Diana Klünner im AGITANO-Interview. Zugleich sei es jedoch an den Unternehmen, organisationskulturelle Hindernisse abzubauen, sich in diesem Zuge beispielsweise von starren Arbeitszeitmodellen oder dem Präsenzmodell zu lösen und das Vereinbaren von Karriere und Familie so zu erleichtern. [zum Interview]
Studie: Führungsarbeit in Teilzeit
Starre Arbeitszeitmodelle haben offenbar auch Forscher an der Universität Trier als ein zentrales Hindernis ausgemacht: Gemäß der Studie „Führung in reduzierter Arbeitszeit“ (FIRA) kann in Teilzeit organisierte Führungsarbeit dazu beitragen, die Vereinbarkeit von Beruf und Familie zu verbessern und somit den Frauenanteil in Führungspositionen zu erhöhen. [zum FIRA-Projekt] (de)