16. Coaching-Umfrage Deutschland: Evaluation wirtschaftlicher Kennzahlen fehlt

19.10.2018

Die Evaluation von Coachings beschränkt sich häufig auf eine Überprüfung der allgemeinen Zielerreichung sowie von Veränderungen im Soft-Skill-Bereich. Die Erhebung wirtschaftlicher Kennzahlen erfolgt kaum, so die Ergebnisse der 16. Coaching-Umfrage Deutschland.

Neben der Fortführung der Langzeitstudie zum deutschen Coaching-Markt stellte die Verbreitung von Evaluationsformen im Coaching das Schwerpunktthema der 16. Coaching-Umfrage Deutschland dar, die gemeinsam von Jörg Middendorf (Büro für Coaching und Organisationsberatung, BCO Köln) und dem Roundtable der Coachingverbände (RTC) herausgegeben wird. Insgesamt 488 Coaches und 24 Vertreter von Organisationen, die Coaching in ihrer Personalentwicklung einsetzen, nahmen an der Umfrage teil. Die Ergebnisse: Evaluation gehöre zwar für die meisten Coaches und Organisationen zum Standard, jedoch beschränke sich diese meistens auf das Erheben der allgemeinen Zielerreichung und auf das Erfassen von Veränderungen im Soft-Skill-Bereich. Die Evaluation wirtschaftlicher Kennzahlen oder Effekte hingegen „findet praktisch nicht statt“, teilen die Studienautoren mit. „Hier fehlt es Coaches und Unternehmen ganz offensichtlich an praktikablen Methoden, die Auswirkungen des Coachings zu quantifizieren“, schlussfolgern die Macher der Umfrage und betonen, die Studienergebnisse würden diesbezüglich „einen deutlichen Nachholbedarf“ der Coaching-Forschung offenbaren.

Coaching weiterhin zumeist Nebengeschäft

Im Rahmen der Coaching-Markt-Langzeitstudie wurde für das Jahr 2017 ein durchschnittliches Stundenhonorar von 163 Euro ermittelt – ein Rückgang im Vergleich zum Vorjahreswert von 169 Euro. Wie dies bereits in der Vorjahreserhebung der Fall war, so wurde bezüglich der Honorarsätze auch für das Jahr 2017 ein deutlicher Unterschied zwischen unternehmens- und privatbezahlten Coachings festgestellt. Mit einem durchschnittlichen Stundensatz von 182 Euro sind unternehmensbezahlte Coachings lukrativer als privat in Auftrag gegebene, die mit einem Stundensatz von 126 Euro vergütet werden. Coaching sei auch weiterhin in den meisten Fällen ein Nebengeschäft, berichten die Studienverantwortlichen. So resultierten durchschnittlich 30 Prozent des Gesamteinkommens eines Coachs aus Coaching-Leistungen.

Mit der von Middendorf ins Leben gerufenen Coaching-Umfrage Deutschland werden seit 2002 jährlich Daten zum Stand des deutschen Coaching-Marktes erhoben. Die Ergebnisse der bisherigen Coaching-Umfragen sind auf der Homepage der Umfrage kostenlos abrufbar. Eine Registrierung ist hierbei erforderlich. Anspruch der Coaching-Umfrage ist es, zu mehr Transparenz im Markt beizutragen und Aspekte der Qualitätssicherung im Coaching zu beleuchten. (de) 

Informationen:

https://coachingumfrage.files.wordpress.com/2018/02/rtc-pressemitteilung-2018-02-20-coachingumfrage-de-2017-ls.pdf

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