"Top-Coach 2016"-Ranking von Focus und Xing

29.07.2016

Eine vom Focus und Xing in Auftrag gegebene Studie will die 500 Top-Coaches in Deutschland ermittelt haben. Grundlage der Erhebung sind Befragungen von Coaches und Personalverantwortlichen in Unternehmen.

Das Markforschungsinstitut Statista hat für eine gemeinsame Studie von Focus Network, dem Karriere-Extra des Nachrichtenmagazins Focus, und dem Karrierenetzwerk Xing die Ermittlung von Deutschlands Top-Coaches des Jahres durchgeführt. Das Ergebnis ist eine Liste von 500 führenden Coaches, die in 15 unterschiedlichen Kategorien tätig sind – u.a. in den Bereichen Führungskräfte-, Verkaufs-, Zeit-, Konflikt- und Kommunikations-Coaching.

Die Liste der Top-Coaches basiere auf den Empfehlungen von Experten, so Xing. Diese Experten sind sowohl Coaches als auch Personaler, die den Einkauf von Coaching-Leistungen und die Zusammenarbeit mit externen Coaches in ihren Unternehmen verantworten. Für die Erhebung, die vom 15.03.–05.04.2016 durchgeführt wurde, wurden laut Xing über 140.000 als Coaches auf der Plattform Xing Coaches verzeichnete Personen sowie ca. 77.000 Personalverantwortliche über Xing angeschrieben. An der Online-Befragung teilgenommen haben 6.800 Personen, heißt es in der Pressemitteilung des Burda Verlags.

Ermittlung der Top-Coaches
Wie Xing auf seiner Website ausführt, konnten die Teilnehmer der Befragung Coaches mit Hilfe einer Autovervollständigungsfunktion auswählen und empfehlen. Basis für die hinterlegten Coaches war eine Longlist von Coaches, die auf Xing Coaches ihr Profil ausgefüllt haben und in Deutschland aktiv sind. Daneben konnten Teilnehmer auch Coaches weiterempfehlen, die nicht in der Longlist enthalten waren. Insgesamt sollten die Probanden Empfehlungen für fünfzehn Kategorien bzw. Coaching-Schwerpunkte aussprechen, die inhaltlich von Xing definiert wurden. Pro Kategorie konnten insgesamt bis zu fünf Coaches empfohlen werden. Die Ermittlung der Top-Coaches erfolgte laut Xing, indem „die am häufigsten empfohlenen Coaches […] als Top-Coaches identifiziert und in die publizierte Liste aufgenommen [wurden]. Die Auszeichnungen nach Schwerpunkten/Kategorien erfolgten nach den Empfehlungen sowie nach den Tätigkeitsbereichen des jeweiligen Coaches (Eigenangaben der Coaches über Nacherhebung sowie Desk-Research).“

Insgesamt wurden von den Coaches und Personalverantwortlichen über 24.000 Einzelempfehlungen abgegeben, heißt es in der Pressemitteilung des Burda Verlags. Die Liste der 250 führenden Coaches wurde in der Juli-Ausgabe des Karriere-Extras Focus Network, das dem Nachrichtenmagazin Focus (28/2016, EVT: 09.07.2016) beiliegt, veröffentlicht. Die erweiterte Liste der 500 Top-Coaches ist zudem über die Plattform Xing Coaches abrufbar. „Die Focus Network-Liste bietet Orientierung in einem dynamisch wachsenden Markt und sondiert Anbieter, die nicht nur in der eigenen Branche, sondern auch bei Kunden einen hervorragenden Ruf genießen“, betont Focus-Chefredakteur Robert Schneider in der Pressemitteilung.

Focus-Siegel „Top Coach 2016“
Die Top-Coaches sind berechtigt, das Focus-Siegel „Top Coach 2016“ zu führen. Das Focus-Siegel muss jedoch zum Preis von 5.000 Euro (zzgl. USt.) pro Jahr erworben werden, was in den letzten Wochen zu Kritik und kritischer Hinterfragung durch Coaches, Coaching-Verbände und Medien geführt hat.

Der Deutsche Bundesverband Coaching e.V. (DBVC) beanstandet, dass in dem Verfahren zur Ermittlung der Coaches keine echte Qualitätskontrolle erfolgt ist und es sich eher um ein Vertriebsnetzwerk des Verlages für kostenpflichtige Premium-Pool-Einträge und Anzeigen zu handeln scheint. Aufgrund der Qualitätsmängel und der geringen Perspektive werde der Xing-Coach-Pool grundsätzlich nicht als professionelles Angebot wahrgenommen. Auch werde das Ziel der Professionalisierung der Branche aufgrund der mangelhaften Qualitätssicherung durch das Angebot eher konterkariert. (ap)

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