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Karriereplanung: Coaching wird zu selten eingesetzt

31.08.2015

In deutschen Unternehmen wird zu wenig Gewicht auf die Förderung der persönlichen Karriereplanung der Mitarbeiter gelegt. Insbesondere Coaching und Mentoring kommen in diesem Kontext selten zum Einsatz. Mitarbeiter, die jedoch ausreichend gefördert werden, weisen eine höhere Jobzufriedenheit auf. Dies sind Ergebnisse einer aktuellen Forsa-Umfrage, die im Auftrag der Deutschen Universität für Weiterbildung (DUW) erfolgte.

Unterstützen Arbeitgeber ihre Mitarbeiter ausreichend in deren individuellen Karriereplanung und -entwicklung? Den Ergebnissen des aktuellen DUW-Monitors zufolge, für den das mit der Studie beauftragte Meinungsforschungsinstitut Forsa im April und Mai 2015 insgesamt 1.000 Erwerbstätige ab 18 Jahren befragte, darf diesbezüglich in vielen deutschen Unternehmen Nachholbedarf gesehen werden. Demnach werden lediglich 15 Prozent der Befragten mittels Coaching oder Mentoring in ihrer Karriereplanung unterstützt. Immerhin 57 Prozent der Arbeitnehmer führen Personal- und Entwicklungsgespräche mit Vorgesetzten. Rund die Hälfte erhält die Chance, regelmäßig externe Weiterbildung wahrzunehmen (51 Prozent) oder Zielvereinbarungen mit dem Vorgesetzten zu treffen (49 Prozent).

Für die Auftraggeber der Studie ist dies zu wenig. Sie sehen die Unternehmen in der Pflicht, nachzubessern. „Arbeitgeber müssen ihre Angestellten noch viel stärker bei der Karriereplanung unterstützen“, resümiert Dr. Julian Bomert, Kanzler der DUW, und mahnt hierbei auch den intensiveren Einsatz individueller Beratungsformate an: „Obwohl Unternehmen die Bedeutung moderner Personalführung erkannt haben, setzen sie vieles in der Praxis nicht um. Bewährte Methoden wie Mentoring und Coaching kommen ebenfalls zu selten zum Einsatz. Hier besteht eindeutig Nachholbedarf von Seiten der Personalführung.“

Karriereförderung erhöht Unternehmensbindung
Unternehmen sollten ein ausgeprägtes Interesse an der Karriereentwicklung ihrer Mitarbeiter haben. Angesichts des Fachkräftemangels und dem vielzitierten „Kampf um die Besten“ gilt dies ganz besonders, wie aus der Forsa-Umfrage geschlussfolgert werden kann. Demnach besteht ein Zusammenhang zwischen der Unterstützung, die Unternehmen ihren Mitarbeitern in Sachen Karriere bieten, und der Jobzufriedenheit der Angestellten. 31 Prozent der Befragten fühlen sich bezüglich der eigenen Karriereplanung nicht genügend gefördert. Für die Unternehmen könne dies fatale Folgen haben und in Abwanderung münden, erläutert Psychologe und Personalexperte Michael Donat: „Heutige Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer machen ihre Karriereplanung nicht mehr vom Unternehmen abhängig, sondern nehmen sie selbst in die Hand: Bietet ihnen ein anderer Arbeitgeber mehr, zögern sie nicht lange und wechseln.“ (de)

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