Burn-out: Vor allem Junge fühlen sich gefährdet

03.06.2015

Gemäß den Ergebnissen einer aktuellen Online-Befragung deutscher und österreichischer Entscheider sehen sich insbesondere junge Führungskräfte der Burn-out-Gefahr ausgesetzt. Eine häufige Ursache: unzureichende Vorbereitung auf die Führungsfunktion. Als Präventivfaktoren werden hingegen Sinn, Kollegialität und Wertschätzung identifiziert.

Für den aktuellen Hernstein Management Report „Gesundheit und Vitalität“ befragte das Hernstein Institut für Management und Leadership der Wirtschaftskammer Wien insgesamt 1.079 Führungskräfte in Deutschland und Österreich zu den Themen Burn-out und Gesundheit. Den Ergebnissen zufolge beschäftigt das Thema Burn-out insbesondere junge Führungskräfte, die über eine vergleichsweise geringe Führungserfahrung von ein bis drei Jahren verfügen. 50 Prozent der Befragten dieser Kategorie gaben an, sich zumindest als teilweise gefährdet zu betrachten. Zum Vergleich: Ein Drittel der Gesamtheit der Befragten sieht sich den Ergebnissen zufolge tendenziell einem Burn-out-Risiko ausgesetzt, fünf Prozent halten sich für akut gefährdet.

Das altersspezifische Gefährdungsempfinden sehen die Studienverantwortlichen in einer mangelhaften Vorbereitung auf neue Funktionen begründet. „Häufig werden Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen aufgrund von fachlichen Kompetenzen befördert. Doch oft sind sie für die damit verbundene Übernahme von Personalverantwortung ungenügend vorbereitet“, erklärt Eva-Maria Ayberk, Leiterin des Hernstein Instituts, und warnt: Der Aufstieg zur Führungskraft bringe „unvorhersehbare Herausforderungen auf psychologischer und kommunikativer Ebene mit sich“.

Dass eine als positiv erlebte Arbeitsumgebung Stress reduziert und das (empfundene) Burn-out-Risiko mindert, kann nicht überraschen. Doch welche Aspekte sind diesbezüglich von Bedeutung? Das Hernstein Institut identifizierte drei Präventivfaktoren: das Gefühl, die eigene Tätigkeit als sinnvoll zu erleben, eine kollegiale Atmosphäre und das Erfahren von Wertschätzung durch die Vorgesetzten. Nach Meinung des Instituts nimmt jedoch auch das Selbstmanagement eine gewichtige präventive Rolle ein: Besonders wichtig sei, „die eigenen Stressmuster zu kennen und zu durchbrechen“, rät Ayberk. (de)

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