Großes Interesse zum 2. Internationalen Coaching-Forschungskongress in Basel

29.11.2012

Am 5. und 6. Juni 2012 fand der 2. Internationale Coaching-Forschungskongress „Coaching meets Research“ in Basel/Schweiz statt. Ein Bericht über die vielseitigen Praxis- und Forschungsfelder der internationalen Coaching-Branche.

„Doppelt so viele Teilnehmende wollten alle mehr erfahren über Coaching im Kontext verschiedener Praxisfelder“, ist im Bericht der Fachhochschule Nordwestschweiz (FHNW) zum 2. Internationalen Coaching-Forschungskongress zu lesen. Die Hochschule für Soziale Arbeit der FHNW organisierte den Kongress für Juni 2012 und bereits im Vorfeld stand fest, dass der Kongress sehr viel mehr Anmeldungen haben sollte (Coaching-Report berichtete) als der 1. Internationale Coaching-Forschungskongress im Jahre 2010 an Teilnehmern. Die Erweiterung des Themas (Business) Coaching auf vielseitige Praxisfelder, die in Basel vertreten waren und beleuchtet wurden, hat vermutlich dazu beigetragen. Über 200 Personen aus der Schweiz, Deutschland, Österreich, Frankreich, England und den USA waren es dann schließlich, die vom 5.–6. Juni 2012 am Kongress unter dem diesjährigen Thema "Praxisfelder im Fokus" teilnahmen.

Geboten wurden den Teilnehmenden rund 60 Beiträge, darunter sechs Keynote-Vorträge, 20 Workshops und eine Podiumsdiskussion. Im Fokus der Beiträge standen Praxisstudien und Forschungsprojekte aus verschiedenen Praxisfeldern: Unternehmen, (Hoch-)Schulen, Sport, Gesundheitswesen, Politik, Sozialwesen.

Die sechs Keynote-Speaker kamen aus Deutschland, Österreich, Schweiz, USA und England:
Prof. Dr. Harald Geissler (D) befasste sich vor dem Hintergrund der These, dass der Einsatz von Telefon und Internet im Coaching steigen wird mit damit verbundenen kommunikativen und parasprachlichen Anforderungen. Dr. Regina M. Jankowitsch (A) beleuchtete das Feld des Coachings in der Politik und der Frage, wie Politiker trotz Partei- und Mediendruck authentisch bleiben können. In dem Beitrag des dritten Keynote-Speakers Prof. Dr. Gerhard Fatzer (CH) ging es um die Beziehung von Coaching und Organisationsentwicklung, wobei Coaching als Antwort auf sich ständige verändernde Ansprüche gesehen werden sollte. Am zweiten Kongresstag redete Margarete Moore (USA) über das Gesundheitswesen und Gesundheitscoaching in den Vereinigten Staaten und stellte fest, dass es insbesondere Fachkräfte des Gesundheitssektors (Ärzte, Pfleger, Ernährungsberater) sind, die verstärkt Coaching-Ausbildungen nachfragen. Dr. Chris Cushion (UK) kritisierte in Bezug auf das Praxisfeld Sport und Coaching den mangelnden wissenschaftlichen Kenntnisstand, dem es an Grundlagenforschung fehlt. Im abschließenden Beitrag von Dr. Alison Carter (UK) ging es um die Eigenheit englischer Unternehmen, intern weniger mit externen Coaches als mit eigenen Mitarbeitern und Führungskräften zu coachen. Carter plädierte hier für eine Coaching-Kultur, die alle drei Parteien kombiniere.

Schließlich ging es in den Workshops um weitere Praxisbereiche, bezogen auf die Klientengruppen (Berufs-)Schüler, Erwerbslose, Wissenschaftler, Lehrpersonen sowie Führungskräfte der Polizei und Sozialen Arbeit.

Die Podiumsdiskussion fokussierte die gegenwärtige Rolle von Coaching in großen Unternehmen. Dabei wurde zusammenfassend festgestellt, dass Coaching in Konzernen bereits einen bedeutenden Stellenwert genießt. Das bestätigten alle anwesenden Unternehmensvertreter (Daimler, Crédit Suisse, Helsana, FNHW, Bank Austria). Aufholbedarf gäbe es, so das Fazit, allerdings bei der Coach-Auswahl, die bis auf die Prüfung einer Mitgliedschaft in einem Berufsverband eher stiefmütterlich behandelt wird. Auch die Evaluation von Coaching spiele aktuell keine große Rolle in Unternehmen.

Für den 2. Internationalen Coaching-Forschungskongress wird es im kommenden Jahr ein Buch mit Artikeln der Kongressreferenten und deren Beiträge geben. Dieses wird, wie das erste Ergebnisbuch zum Kongress 2010 „Coaching entwickeln – Forschung und Praxis im Dialog“ (Rezension auf www.coaching-literatur.de), beim Springer VS Verlag erscheinen. (aw)

Weitere Informationen:
www.coaching-meets-research.ch

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