07.05.2011
In 88 Prozent deutscher Unternehmen bestätigen Personalmanager eine psychische Beanspruchung der Mitarbeiter. 85 Prozent verzeichneten dadurch bedingt in den vergangen zwei Jahren einen Anstieg der betrieblichen Fehlzeitenquote. Dies ermittelte die Deutsche Gesellschaft für Personalführung (DGFP) in einer Studie, an der sich im Januar 2011 insgesamt 239 Personalmanager beteiligten.
Bei der Frage nach den Ursachen zeigen sich Unterschiede zwischen Führungskräften und Mitarbeitern: Während für die psychische Beanspruchung von Führungskräften vor allem starker Erfolgsdruck (87 %), Zeitdruck (68 %),ständige Erreichbarkeit (63 %) und fehlender Ausgleich in der Freizeit (62 %) verantwortlich gemacht werden, nennen die befragten Personalmanager als Ursache für die psychische Beanspruchung von Mitarbeitern primär private Belastungen und Probleme (78 %), Konflikte mit Führungskräften und Kollegen (76 %), Zeitdruck (70 %) und Arbeitsverdichtung (63 %).
Was den Umgang der Führungskräfte mit psychisch beanspruchten Mitarbeitern angeht, so scheint es dort erhebliche Defizite zu geben. 76 Prozent der befragten Personalmanagern sind der Ansicht, dass die Führungskräfte in ihrem Unternehmen nur unzureichend darauf vorbereitet sind, psychische Beanspruchung zu erkennen. 87 Prozent der Befragten beobachten, dass die Führungskräfte unsicher sind, wie sie sich im Umgang mit psychisch beanspruchten Mitarbeitern adäquat verhalten. 56 Prozent der befragten Personalmanager haben den Eindruck, dass die Führungskräfte die psychische Beanspruchung ihrer Mitarbeiter tabuisieren. Den ausführlichen Ergebnisbericht der Studie stellt die DGFP ab sofort in ihrer Reihe „PraxisPapiere“ auf ihrer Homepage zum kostenfreien Download zur Verfügung. (tw)
Weitere Informationen:
www.dgfp.de/media/content-downloads/1961/dgfp-studie-psychische-beanspruchung.pdf