28.10.2011
Zu viel Wandel macht krank, so der dänische Ökonom Michael S. Dahl von der Universität Aalborg in einer bemerkenswerten Studie. Die Mitarbeiter leiden viel häufiger an Depressionen und Schlaflosigkeit, meldet das Handelsblatt. Dahl, dessen Arbeit unter dem Titel „Organizational Change and Employee Stress“ in „Management Science” erschien, wertete die Daten von knapp 93.000 Beschäftigten aus mehr als 1.500 dänischen Großunternehmen aus: „Es gibt einen direkten Zusammenhang zwischen dem Ausmaß der organisatorischen Änderungen in einer Firma und der Verschreibung von Anti-Stress-Medikamenten“, zitiert Handelsblatt-Autor Olaf Storbeck den Forscher.
Als besonders krankmachend erweisen sich Maßnahmen, die die Kooperation oder Kommunikation zwischen den Beschäftigten verändern. Und: Die Ergebnisse sollen unabhängig vom Alter, Geschlecht und der familiären Situation der Beschäftigten sein.
Die Studie sei kein generelles Argument gegen den Umbau von Konzernen, so der Beitrag, allerdings mache sie deutlich, dass dieser auch mit versteckten Kosten einhergehe. Diese sollte das Management sorgfältig gegen die Vorteile abwägen – und nicht Wandel zum Selbstzweck erklären. (tw)
Weitere Informationen:
www.handelsblatt.com/politik/oekonomie/wissenswert/zu-viel-wandel-macht-mitarbeiter-krank/5750110.html
www.mansci.journal.informs.org