Erschöpfung bei Führungskräften

12.10.2011

Studie von IAI Bochum und Kliniken Essen-Mitte: Jeder Vierte ist ein Risikokandidat!

Welche Risiken und Nebenwirkungen mit dem heutigen „Innovationsstress“ verbunden sind, wurde von Forschern des Institut für angewandte Innovationsforschung an der Ruhr-Universität Bochum (IAI) und Gesundheitsexperten der Klinken Essen-Mitte im Rahmen eines vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderten Projektes PräGO untersucht.

229 Führungskräfte beteiligten sich an einer schriftlichen Befragung. 24 Prozent der Führungskräfte weisen eine starke „vitale Erschöpfung“ auf: Vitale Erschöpfung äußert sich durch Müdigkeit, Energiemangel und Entmutigung und geht mit einem erhöhten Risiko für Herzinfarkte einher. 48 Prozent der Befragten zeigen eine „mittlere Erschöpfung“, weitere 28 Prozent liegen im „grünen Bereich“.

Die Ursachen für diese „Nebenwirkungen“ bei „Innovationsarbeitern“ sehen die Forscher darin, dass in den Unternehmen Projekte zusätzlich zum Tagesgeschäft organisiert werden. Bei der Umsetzung von Innovationen sind Abstimmungsschwierigkeiten und extensive Arbeitszeiten zu erwarten. Innovationen sind unsichere Prozesse – und genau diese Unsicherheiten zeigen sich in der Analyse des IAI Bochum als stärkste Belastungsfaktoren. Dieser „Innovationsstress“ wird durch Arbeitsverdichtung und eine immer dünner werdende Personaldecke verschärft. Die hohen Anforderungen von Innovationen sind auf zu wenige Schultern und Köpfe verteilt.

Die Studie zeigt: Innovationen bringen nicht nur Chancen, sondern auch Risiken und Nebenwirkungen. Diese zu ignorieren, gefährdet die Gesundheit der „Innovationsarbeiter“ – und damit auch die Zukunft der Unternehmen. Problematisch ist, dass sich Führungskräfte lange selbst als fit und belastbar sehen – und häufig sind sie es auch. Jedoch liegt hier auch ein Risiko: Denn „Adrenalinsurfer“ sind für präventives Verhalten meist nur schwierig zu gewinnen – das nächste Projekt erscheint viel reizvoller als Phasen der Entspannung. Der Entgrenzung seien jedoch Grenzen zu setzen, denn Unternehmen brauchen Fach- und Führungskräfte, die sich auch „Übermorgen“ noch für Innovationen engagieren. (tw)

Weitere Informationen:
www.praego.net

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