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Coach-Verhaltenskodex veröffentlicht

26.09.2011

Gemeinsamer „Code of Conduct for Coaching and Mentoring“ von ICF und EMCC veröffentlicht.

Der im Juni von der International Coach Federation (ICF) und dem European Mentoring and Coaching Council (EMCC) verfasste Verhaltenskodex „Code of Conduct for Coaching and Mentoring“ (wir berichteten) ist vor kurzem in die europäische Datenbank für Selbst- und Koregulierungsinitiativen aufgenommen und damit EU-seitig offiziell anerkannt worden. Diese öffentlich zugängliche Datenbank wird von der Europäischen Kommission zusammen mit dem Europäischen Wirtschafts- und Sozialausschuss betrieben.

Der gemeinsame ICF- und EMCC-Kodex – er stellt die erste derartige Initiative auf europäischer Ebene dar – richtet sich sowohl an praktizierende Coachs und Mentoren als auch an alle anderen Coaching- und Mentoring-Berufsverbände. Orientiert am europäischen Recht versteht er sich als wichtigen Schritt auf dem Weg zu einer freiwilligen Selbstregulierung der Branche. Der Verhaltenskodex umfasst eine Fülle von Richtlinien zur Festlegung professioneller und ethischer Standards für die Berufspraxis. Gleichermaßen adressiert er auch die Klienten von Coaching- und Mentoring-Angeboten, denen der Kodex konkrete Kriterien für die Auswahl eines seriösen Coachs oder Mentors an die Hand gibt, lassen die beiden Verbände verlauten.

Die im „Code of Conduct for Coaching and Mentoring“ zusammengefassten Richtlinien definieren für Coachs und Mentoren genaue Anforderungen hinsichtlich Kompetenz und Ausbildung, kontinuierlicher beruflicher Fortbildung sowie ethisch geprägter Berufsausübung. Mit Blick auf die Berufsverbände fordert der Kodex die Sicherstellung der Verbindlichkeit von Ethikstandards für alle Mitglieder sowie festgelegte Disziplinar- und Beschwerdeverfahren für eventuelle Konfliktfälle.

„Angesichts des rasanten Wachstums des Coaching-Marktes auf der Nachfrage-, vor allem aber auf der Anbieterseite wurden immer wieder Stimmen laut, die nach einer staatlichen Regulierung der Profession riefen. Hingegen gab es berechtigte Bedenken, eine von der Politik betriebene Regulierung berge Risiken für die Methodenvielfalt und damit für die Individualität des Coachings“, erinnert Bernhard A. Zimmermann, Erster Vorsitzender der ICF Deutschland, an die Ausgangssituation, aus der heraus die ICF und der EMCC ihre Gemeinschaftsinitiative starteten. Mit dem Anstoß zur freiwilligen Selbstregulierung in Gestalt des „Code of Conduct“ habe nun ein wichtiger Meilenstein auf dem Weg zur Professionalisierung der Branche gesetzt werden können. Zimmermann: „Der vom Kodex gesteckte Rahmen stellt klare Anforderungen an die Professionalität und die Qualität eines Coachs, erhält aber die Methodenvielfalt. Damit wird es vor allem den Klienten von Coaching und Mentoring, ob in Unternehmen oder im privaten Umfeld, enorm erleichtert, die Spreu vom Weizen zu trennen!“ Daher verstehe sich der „Code of Conduct“ auch als Einladung an alle Berufsverbände in Deutschland, sich der freiwilligen Selbstregulierung anzuschließen und ihre Mitglieder im gleichen Maße in die Pflicht zu nehmen, wie die ICF und der EMCC dies tun. (tw)

Weitere Informationen:
www.eesc.europa.eu/self-and-coregulation/full.asp?w=n&ID=142
www.coaching-report.de/news.php?id=952

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