20.08.2010
In der Literatur werden Beratung und Coaching in der Regel unterschieden. „In der Diskussion zu neuen Entwicklungslinien in der Expertenberatung fällt (jedoch) auf, dass dabei häufiger Begrifflichkeiten des Coachings auftauchen“, nennen Professor Dr. Isabell Welpe, Theresa Michl (beide LMU, München) und Professor Dr. Matthias Spörrle (FHAM, Erding) in ihrem Beitrag für die Ausgabe 4/10 der „Zeitschrift Führung+Organisation“ (zfo) als Anlass, sich einmal genauer mit den Gemeinsamkeiten und Unterschieden von Beratung und Coaching zu befassen.
Die Diskussion um einen „dritten Weg“ ist nicht neu und wird im Change Management schon seit längerem unter dem Stichwort „Komplementärberatung“ (Königswieser et al., 2006) geführt. Für dieses Feld liegen inzwischen auch empirisch validierte Modelle (Inversini, 2005) vor, die beschreiben, in welchem Fall, also bei welcher Kombination von wirtschaftlichen, organisationsbezogenen und qualifikatorischen Erfolgskriterien, eher der Experten- als der Prozessberateransatz angezeigt ist.
In elf Thesen behandeln die zfo-Autoren die Thematik, die, insofern als Coaching in der Literatur weitgehend als Prozessberatung konzipiert wird, eigentlich schon als beantwortet galt, und kommen – übrigens ohne empirische Validierung und teilweise im Widerspruch zu Inversini (2005) – zu folgendem Fazit:
Im Fazit des Beitrags wird Coaching als „sinnvolle Erweiterung“ der Expertenberatung gelobt, habe Coaching doch genau dort seine Stärken, „wo die Grenzen der klassischen Unternehmensberatung gesehen werden, indem Coaching ‘die Köpfe derer, welche die Umsetzung mittragen müssen‘ berücksichtigt und die Anschlussfähigkeit bei komplexen Problemen einkalkuliert, indem die betroffenen Mitarbeiter von Beginn an in den Prozess involviert werden.“ (tw)
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www.zfo.de