30.01.2009
Korruption ist von der Norm abweichendes Verhalten, das sich im Missbrauch einer Funktion in Politik, Gesellschaft oder Wirtschaft zugunsten einer anderen Person oder Institution äußert. Dieser Funktionsmissbrauch erfolgt auf Initiative eines anderen oder aus Eigeninitiative, um einen Vorteil für sich oder einen Dritten zu erlangen. Als Ergebnis wird ein Schaden oder Nachteil für Politik, Gesellschaft oder Wirtschaft erwartet oder tritt tatsächlich ein. Die korrupten Handlungen werden einvernehmlich geheim gehalten.
Was bewegt nun Entscheidungsträger in Unternehmen dazu, korrupt zu handeln? Längst ist es mehr als eine provozierende These, sondern Ergebnis zahlreicher empirischer Untersuchungen: Männer handeln eher korrupt als Frauen. Die Täter sind auch keineswegs Betrügerpersönlichkeiten, im Gegenteil: Der typische Täter ist nicht vorbestraft und zeigt keine abweichende Wertvorstellungen. Vielmehr handelt es sich um gesellschaftliche Aufsteiger und erfahrene Leistungsträger.
Ergebnisse einer Studie von Dr. Tanja Rabl, wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Personalwesen und Führungslehre an der Universität Bayreuth, zeigen, dass personenbezogene Komponenten für das Zustandekommen von Korruption mit eine wichtige Rolle spielen. Die an Korruption Beteiligten zeigen ausgeprägte Rechtfertigungs- und Neutralisationstendenzen. Sie leugnen die persönliche Verantwortung, den unmoralischen Charakter ihres Handelns wie auch den entstandenen Schaden. Die Strategien, die dann zur Rechtfertigung (Rationalisierung) herangezogen werden, zielen nicht primär auf eine Leugnung der negativen Implikationen korrupten Handelns ab, sondern heben vielmehr die „positive“ Absicht hervor, die hinter dem korrupten Handeln steht, beispielsweise die Erreichung von Unternehmenszielen:
Als Implikationen für die Praxis der Korruptionsprävention und -bekämpfung lassen sich als zielführend ableiten:
(tw)
Weitere Informationen:
www.bpb.de/files/GIS2H3.pdf