Wenn Mitarbeiter ihre Chefs im Internet-Portal bewerten

27.02.2008

Was bislang schon Lehrer und Professoren ärgerte, gibt es jetzt auch für Mitarbeiter von Unternehmen.

„Ausbeuterei ohne Ende“, schimpft da der ehemalige Mitarbeiter eines edlen Restaurants im Taunus. Und dann werden da noch Noten auf kununu.de vergeben. Da könnte wohl so manchem Unternehmer die Schamröte ins Gesicht steigen.

Kununu ist ein Wort aus dem Suaheli und bedeutet: unbeschriebenes Blatt. Arbeitnehmer können sich auf dem Portal gegenseitig über Arbeitsverhältnisse in Firmen informieren: anonym, seriös und kostenlos. Die Themen: Chef, Kollegen, Lohn, Gehalt, Rente, Karriere, Weiterbildung, Arbeitsbedingungen, Gleichberechtigung, Freizeit. „Durch kununu erlebst Du keine Überraschungen mehr!“, wirbt der Betreiber und setzt noch einen drauf: „Arbeitnehmer vereint Euch!“. So werden aus unbeschriebenen, beschriebene Blätter.

Natürlich möchte Portal-Betreiber Martin Poreda nicht, dass sein Portal den Ruf eines Hetzforums bekommt. Doch wer da schreibt, bleibt anonym. Allerdings sollen sich die Nutzer an einen Katalog von Regeln halten. Zur Zeit liegen zirka 3.500 Bewertungen von mehr als 2.000 Unternehmen vor.

Die Portalbenutzer können sich die Bewertungen der Firmen, die in Form eines Profils erscheinen, ansehen. Die Expressbewertung umfasst 13 Kategorien, die Standardbewertung 35 Detailfragen. Unter dem Profil können zusätzlich Kommentare abgegeben. Aber es erscheinen auch – was für ein Zufall – direkt Jobangebote aus der Branche – gepostet von Jobware – unter dem Profil.

Die Unternehmen können durchaus Nutzen aus dem Eintrag bei Kununu ziehen, so der Betreiber, denn das Meinungsposting sei für sie ein wertvoller Feedback-Kanal. Die Unternehmen bekämen hilfreiche Verbesserungsvorschläge für das Arbeitsklima. Und nicht zuletzt ermögliche die Präsentation in Kununu dem Arbeitgeber, sich vor einem großen Publikum darzustellen. (tw)

Weitere Informationen:
www.kununu.com

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