10.03.2008
Durchschnittlich erhielten die Führungskräfte knapp 2,9 Mio. Euro, rund 400.000 Euro oder 14 Prozent mehr als im Jahr zuvor. Das berichtete die "Welt am Sonntag" auf der Grundlage eigener Berechnungen. Sie stützt sich auf die Geschäftsberichte der 14 (von 30) Dax-Unternehmen, die ihre Zahlen bereits veröffentlicht haben. In drei der vergangenen vier Jahre hätten die Topmanager zweistellige Zuwächse bei ihren Bezügen erreicht, schreibt die Zeitung. Von 2003 bis heute hätten die Vorstandsgehälter durchschnittlich um 40 Prozent zugelegt.
Am stärksten wuchsen die durchschnittlichen Pro-Kopf-Bezüge im Siemens-Management mit etwas mehr als 50 Prozent. Das Ranking der Dax-Vorstandschefs führt allerdings Daimler-Chef Dieter Zetsche an: Er kam 2007 auf Barzahlungen und eine aktienbasierte Vergütung im Gesamtwert von etwas mehr als 10 Mio. Euro, knapp 40 Prozent mehr als im Vorjahr. Es folgen: Klaus Kleinfeld und Peter Löscher von Siemens (8,79 Mio. €) sowie Harry Roels und Jürgen Großmann von RWE (5,61 Mio. €). Doch diese Hitliste kann sich noch verändern. Denn noch fehlen die Herren Josef Ackermann (Deutsche Bank), Henning Kagermann (SAP) und Wolfgang Reitzle (Linde) in der Liste; deren Bezüge werden erst in den kommenden Wochen bekannt.
Politiker (Christine Scheel/Die Grünen; Joachim Poß/SPD) reagierten empört. Aktionärsschützer zeigten allerdings Verständnis für den erneuten Anstieg. "2007 war ein außergewöhnlich gutes Jahr", sagte Lothar Gries von der Schutzgemeinschaft für Kapitalanleger. Auch Jürgen Kurz von der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz sieht keinen Anlass zur Klage: "Wir dürfen nicht auf der einen Seite verlangen, dass die Bezüge an den Gewinnkennzahlen ausgerichtet werden sollen, und andererseits kritisieren, wenn in wirtschaftlich guten Zeiten die Gehälter ansteigen." (tw)