Je höher einer aufsteigt, desto dünner wird die Luft. Mitarbeiter begegnen ihren Bossen mit einer gewissen Distanz. Und diesen fehlt der offene und kritische Ausstausch mit den Mitarbeitern. Dieses Dilemma muss gelöst werden, wollen sich Top-Manager nicht isolieren.
„Führungskräfte sehen in anderen Entscheidern nicht nur Rivalen, sondern auch Kooperationspartner. Denn Wissen und Informationen (Content) sowie Kontakte (Contact) sind zentrale Karrieretreiber“, so der Torsten Oltmanns, Global Marketing Director bei Roland Berger. Dort unterscheidet man drei Sorten von Entscheidern:
- Orchestermusiker sind Führungskräfte auf dem Weg nach oben. Sie sind an einem unkomplizierten Austausch von fach- und berufsbezogenen Informationen interessiert und wollen Beziehungen zu anderen Entscheidern auf ihrer Ebene knüpfen.
- Solisten befinden sich in einer anstrengenden Mittelposition der Macht, die ihre Kommunikationsbedürfnisse sehr stark prägt. Einerseits suchen sie operative, fachlich tiefgehende Informationen, wie sie die Orchestermusiker haben. Andererseits müssen Solisten den Kontakt zur nächst höheren Ebene der Macht – den Dirigenten – pflegen.
- Die Dirigenten stellen aufgrund ihrer Position als Top-Entscheider und dem damit verbundenen optimalen Zugang zu Informationen sowie ihren meist bestehenden, hervorragenden Netzwerken, eine grundsätzlich nur schwer durch B2B-Kommunikationsangebote zu beeindruckende Zielgruppe dar.
"Wichtig ist es, Menschen ähnlicher Hierarchiestufe miteinander zu vernetzen und glaubwürdige Informationen anzubieten", erklärt Oltmanns. Darüber hinaus ist Organisation nötig, um den Anstoß für den Aufbau eines Netzwerkes zu geben, die Themenwahl vorzunehmen und vor allem die sachlichen Voraussetzungen dafür zu schaffen, dass die Netzwerke erhalten bleiben.
Für Coachs ist damit eminent wichtig, Zugang zu genau diesen Netzwerken zu bekommen. (tw)
Weitere Informationen:
www.entscheider.rolandberger.com