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Normung "light" im Coaching

28.07.2008

Die Publicly Available Specification (PAS) 1029, "Kompetenzfeld Einzel-Coaching", die 2004 von zwei Coaching-Ausbildern und Anbietern auf den Markt gebracht wurde, ist überarbeitet worden.

Eine Publicly Available Specification (PAS) ist ein öffentlich verfügbares Dokument, welches ein Kreis von Experten erarbeitet hat. Seinerzeit setzten sich die damalige 3K Consulting und heutige SYNK Group aus Stuttgart und die Akademie Deutscher Genossenschaften aus Montabaur zusammen und lancierten mit der PAS einen Überraschungscoup: Die PAS, so etwas wie eine Privat-Norm, wird durch das Deutsches Institut für Normung e.V. (DIN) einem breiten Publikum zur Verfügung gestellt – ist aber keine „richtige“ Norm; könnte aber mit ihr verwechselt werden. Eine „richtige“ Norm wird von allen gesellschaftlich relevanten Kräften in zumeist jahrelanger Abstimmungsarbeit entwickelt und verabschiedet – und ist auch dann nicht verpflichtend, sondern lediglich eine Empfehlung.

Der Vorteil einer PAS ist, dass sie schnell zur Verfügung steht, und man dann mit ihr arbeiten kann, im Marketing vor allem. Beide PAS-Entwickler haben auch gleich die Zertifizierungsorganisation des DIN, die Berliner DIN CERTCO Gesellschaft für Konformitätsbewertung mbH, als Partner für die Personen-Zertifizierung gefunden. Die zertifizierten Personen sind berechtigt, mit dem Siegel „DIN-geprüfter Business Coach“ zu werben. Zur Teilnahme an der Prüfung werden laut DIN CERTCO eine mindestens 100-stündige Coaching-Ausbildung, die ausführliche Dokumentation eines Coaching-Falls, der Nachweis von Supervision bei einem geprüften Supervisor sowie 120 Stunden Coaching-Erfahrung verlangt. In der Prüfung ist eine zweistündige Theorieklausur und ein Assessment zu bestehen. Das Zertifikat hat eine Gültigkeitsdauer von drei Jahren und kann verlängert werden.

Innerhalb von vier Jahren haben rund 30 Coachs sich zertifizieren lassen, meldet nun die Zeitschrift „managerSeminare“ in ihrer aktuellen Ausgabe (8/2008). Und dass SYNK-Geschäftsführer Jörg Krauter nicht damit rechnet, dass die PAS die Grundlage für eine unter Beteiligung aller interessierten Kreise entstehende konsensbasierte DIN-Norm bilden wird: „Zu zersplittert sei die Coaching-Landschaft“.

So hat man aktuell die PAS 1029:2004 zur PAS 1029:2008 erweitert. Evaluationsmethoden werden nun benannt und erläutert. Zusätzlich zu den schon früher genannten Kompetenzfeldern des Coachs (Fach-, Methoden-, Sozial- und Personale Kompetenz) wurde die professionelle Handlungskompetenz aufgenommen. Zudem wurde ein Modell der Informationssymmetrie und asymmetrie ergänzt. (tw)

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