13.04.2008
Im Januar hatte die Zeitschrift „Nature“ die Leser aufgefordert, an einer Umfrage über die Einnahme von Medikamenten zur kognitiven Leistungssteigerung teilzunehmen. 1.400 Menschen aus 60 Ländern – sicher keine bevölkerungsrepräsentative Stichprobe, weil überwiegend Wissenschaftler – beteiligten sich an der Umfrage. Gefragt wurde besonders nach der Benutzung von Ritalin, Modafinil, Provigil und Betablockern. Das Ergebnis der Umfrage: Ein Fünftel nimmt eines der Medikamente aus nichtmedizinischen Gründen insbesondere zur Konzentrations- und Aufmerksamkeitsverbesserung. Mehr als die Hälfte der befragten (60%) derjenigen, die an der Umfrage teilnahmen, waren unter 35 Jahre alt.
Am häufigsten genannt wurde Ritalin (62%), das zur Behandlung der Aufmerksamkeitsstörung ADHD verwendet wird, gefolgt von Modafinil oder Provigil (44%), mit dem Schlafstörungen behandelt werden und das als Mittel gegen Müdigkeit eingesetzt. Betablocker, die zur Senkung des Blutdrucks dienen, aber eben auch Stress, Anspannung und Angst reduzieren, liegen mit 15 Prozent am Schluss der Liste.
Genannt wurden auch andere Medikamente zur Leistungssteigerung, vor allem Amphetamine. Aber auch alternative Wirkstoffe wie Ginkgo oder Omega-3-Fettsäuren werden zur „kognitiven Erweiterung" genommen. Jeweils etwa 25 Prozent nimmt das Doping täglich, wöchentlich, monatlich oder nur einmal im Jahr; wobei Mehrfachnennungen möglich waren. Allerdings berichtete die Hälfte auch von unerwünschten Nebenwirkungen: Kopfweh, Schwindel, Schlaflosigkeit oder Angst. (tw)