Der Chef als Spieltheoretiker

12.03.2008

Manfred Holler, Professor für Volkswirtschaftslehre an der Universität Hamburg, im Interview mit der Süddeutschen Zeitung über das richtige Verhalten von Managern.

Der Altmeister heißt Niccolò Machiavelli. Spieltheoretiker Holler, Mitautor des Buches "Spieltheorie für Manager" forscht derzeit auch über das Werk des bekannten Florentiners. Doch die moderne Spieltheorie mit ihren mathematischen Algorithmen und der systematischen Anwendungen von Computersimulationen geht natürlich weit über Machiavelli hinaus. Sie lehre Systematik, so Holler. Und die sei nötig. Denn viele Manager machten gleich zu Beginn ihres neuen Jobs schon einiges falsch: Sie fällten beispielsweise Entscheidungen, ohne nach dem Gesamtzusammenhang zu fragen.

Die Spieltheorie frage aber als Erstes: Wer sind die Beteiligten an einem Spiel. Je nach Unternehmensgröße würde die Antwort ganz unterschiedlich ausfallen. „Viele neue Chefs übersehen einzelne Beteiligte - manchmal sogar den eigenen Vorgesetzten. Sie verdrängen, dass auch sie sich verantworten müssen - und poltern gleich drauflos“, so Holler, dessen im Interview geäußerten Einsichten sich nicht wirklich von dem unterscheiden, was man seit Jahr und Tag in populärer Form auch unter dem Etikett „systemisches Management“ von anderen lesen kann. (tw)

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