Defizite in der Personalrekrutierung von Führungskräften

22.02.2008

Institut für Gegenwartsforschung: Noch nicht der Führungskräftemangel, aber unprofessionell arbeitende Personalabteilungen gefährden das Wachstum der Unternehmen.

Die Studie „Personalrekrutierung von Führungskräften“ des Berliner Instituts für Gegenwartsforschung zeigt deutliche Defizite in den Personalabteilungen der Unternehmen auf. Untersucht wurde der Bewerbungsvorgang ausgewählter Unternehmen in den Branchen Handel, Pharma/Chemie und Automobil. Nur wenigen Personalabteilungen gelingt es offenbar, passende Bewerber anzusprechen und zu identifizieren, obwohl noch ausreichend Führungskräfte auf dem Markt zur Verfügung stehen. Das Problem: Echte Führungskräfte fühlen sich nur von einem Fünftel der untersuchten Unternehmen angesprochen und motiviert sich dort zu bewerben.

Dass es auch anders geht, zeigen die „Big Three“ der Personalrekrutierung. Die Ergebnisse zeigen, dass zwischen den Branchen keine wesentlichen Unterschiede in der Personalrekrutierung bestehen:

  • Platz 1 für Roche (Gesamtnote 1,7),
  • Platz 2 für Media Markt (Gesamtnote 2,1) und
  • Platz 3 für Porsche (Gesamtnote 2,4).

Angeregt wurde die Untersuchung durch die weit verbreitete Meinung, dass in Deutschland ein Führungskräftemangel herrsche und die Personalabteilungen steigende Summen zur Personalrekrutierung ausgeben müssten. Die Studie lenkt den Blick nun aber auf andere Ursachen: „Selbst- und Fremdbild der Unternehmen stimmen leider nur in wenigen Fällen überein. Werbe- und PR- Maßnahmen nützen nur wenig, wenn der Bewerber derart unprofessionell und wie ein Bittsteller abgefertigt wird wie es bei einigen Firmen der Fall war.“ äußert sich die Institutsleiterin Diplom-Soziologin Annekatrin Gabriel.

„Ein weiteres Manko“, so Gabriel, „sind die äußerst langen Wartezeiten auf eine Reaktion des Unternehmens. Einige Unternehmen haben bis jetzt nicht reagiert, obwohl sie von unseren Probanden mehrfach eindringlich gebeten wurden ihre Bewerbungsunterlagen zurückzusenden. „Wir empfehlen den untersuchten Unternehmen ihre Mitarbeiter für telefonische Anfragen zu schulen. Mehr als einmal kam es vor, dass die angegebenen Ansprechpartner keine Ahnung von der ausgeschriebenen Stelle hatten.“ so einer der Probanden. „Einige der untersuchten Unternehmen haben nicht einmal bemerkt, dass Bewerbungen von Mitarbeitern eingegangen sind, die schon lange im Unternehmen tätig sind.“ (tw)

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