Coaching-Umfrage Deutschland 2007/2008

27.02.2008

Ergebnisse: Coaching als Beratungsform im Markt etabliert – bei steigenden Honorarsätzen verhalten optimistischer Ausblick.

Nach aktuellen Schätzungen von Verbänden gibt es in Deutschland zirka 5.000 professionelle Coachs. Runde zehn Prozent (504; Vorjahr: 408) davon haben an der aktuellen „Coaching-Umfrage Deutschland“ teilgenommen. Die von Jörg Middendorf (BCO Köln) seit 2002 jährlich durchgeführte, nunmehr sechste Online-Umfrage beobachtet die Entwicklung des Markts sowie die Qualifikation der Coachs in Deutschland. Die Umfrage wurde 2007/08 zum ersten Mal in Kooperation mit dem Deutschen Bundesverband Coaching e.V. (DBVC) durchgeführt. Darüber hinaus haben weitere sieben Berufsverbände und Institute die Umfrage unterstützt.

Für mehr als die Hälfte (55%) der teilnehmenden Coachs hat sich die wirtschaftliche Situation in 2007 verbessert. Weitere 41 Prozent bilanzieren für sich keine wesentliche Veränderung, während knapp fünf Prozent eine Verschlechterung hinnehmen mussten. Korrespondierend hierzu ist der durchschnittliche Stundensatz gegenüber dem Vorjahr von 144 Euro um immerhin 7,6 Prozent auf 155 Euro gestiegen. Die Spreizung der Honorare bleibt allerdings beachtlich: Immerhin 32 Prozent der teilnehmenden Coachs liquidieren Stundensätze unter 100 Euro; 16 Prozent werden mit Stundensätzen über 200 Euro honoriert, etliche davon mit mehr als 300 Euro. Coaching ist für zwei Drittel der Coachs eine Ergänzung zu anderen Beratungsangeboten und Dienstleistungen. Nur knappe fünf Prozent der Coachs sind „Hauptberufler“, die damit mehr als 80 Prozent ihres Jahreseinkommens erzielen.

Als erfreulich im Sinne der Professionsbildung dürfen die Befragungsergebnisse hinsichtlich Weiterbildungsintensität und Erfahrungshintergrund gesehen werden: „Der Coach“ blickt – obwohl der Markt immer noch große Attraktivität auf Neueinsteiger ausübt – in der Hälfte der Fälle auf eine mehr als fünfjährige Tätigkeit als Coach zurück. Etwa ein Fünftel verweist auf mehr als zehnjährige Berufspraxis in der Organisations- und Managementberatung (28%) oder im kaufmännischen Bereich (27%). Aus dem psycho-sozialem Bereich stammt nur ein Fünftel der Coachs.

Führungsverantwortung gehört für fast 82 Prozent der Coachs zu den Vorerfahrungen. Daneben geben drei Viertel der Befragten an, eine dedizierte Coaching-Weiterbildung mit einem Umfang von mindestens 100 Zeitstunden absolviert zu haben Der überwiegende Teil der Coachs (75%) agiert selbstständig – als Freiberufler oder mit eigener Firma.

Der Ausblick ist optimistisch – mit Einschränkung: Drei Viertel der Umfrageteilnehmer rechnen mit einer Steigerung der Nachfrage in 2008. Eine Durchsetzbarkeit höherer Honorarsätze halten dagegen „nur“ knapp 40 Prozent für machbar. (tw)

Weitere Informationen:
www.coaching-umfrage.de

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