Arbeitssucht

24.03.2008

Wenn Arbeitnehmer Überstunden machen, freut sich jedes Unternehmen. Doch leicht können Hochmotivierte Workaholics werden, die sich selbst und dem Unternehmen schaden, beleuchtet ein Beitrag in managerSeminare (4/08).

Raluca Stroescu gilt als Rumäniens erste Kamikaze-Managerin. Ihr Chef hat die 32-Jahre alte Unternehmensberaterin im Sommer 2007 tot in ihrer Wohnung gefunden, nachdem sie nicht zur Arbeit erschienen war. Ihren Kollegen zufolge sah sie in den Wochen vor ihrem Tod aus wie ein Gespenst, abgemagert, mit dicken Augenringen. Sie war ständig unterwegs, arbeitete auch am Wochenende. Pausen machte sie nicht, zum Plausch blieb sie nie stehen. Sie hat sich zu Tode gearbeitet, berichteten ihre Kollegen.

Der Fall „Stroescu“ ging auch in Deutschland durch die Presse. Allerdings war es nicht die Tatsache, dass sich eine Managerin buchstäblich ins Grab gearbeitet hat, die diskutiert wurde. Herzinfarkte von Höchstleistern sind etwa hierzulande kaum erwähnenswert. Die Diagnose war es, die interessierte. Denn Vielarbeiter gelten gemeinhin als vorbildlich. „Sie als zwangsgestört zu bezeichnen, kommt einem Tabu-Bruch gleich“, sagt Dr. Stefan Poppelreuter.

Poppelreuter ist in Deutschland einer der renommiertesten Experten für Arbeitssucht. Mit den Gründen, Ausprägungen, Folgen und der öffentlichen Wahrnehmung der Arbeitskrankheit beschäftigt sich der Psychologe seit 15 Jahren. „Ob jemand arbeitssüchtig ist, ist nicht daran zu ermessen, wie viel er arbeitet, sondern warum er arbeitet“, erklärt Poppelreuter. (tw)

Weitere Informationen:
www.managerseminare.de

Coaching-Newsletter

Sie möchten regelmäßig über Neuigkeiten der Coaching-Branche informiert werden? Dann abonnieren Sie den kostenlosen Coaching-Newsletter, der monatlich über Hintergründe und aktuelle Entwicklungen im Coaching berichtet.

Nach oben