Wider die Mythen im Coaching

29.06.2007

Jörg Middendorf kritisiert sechs Glaubenssätze im Coaching und plädiert für eine wertschätzende, transparente Haltung.

Es existieren Einstellungen in der Profession und in der Branche, was und wie Coaching sein darf, die einschränkend wirken, erläutert Middendorf in der Juni-Ausgabe von „wirtschaft und weiterbildung“:

  • Coaching richtet sich an Führungskräfte - Warum sollten Sachbearbeiter oder Teams nicht genauso Coaching in Anspruch nehmen dürfen?
  • Coaching ist immer absolut vertraulich - Warum sollte man nicht auch Dritte ins Setting einbinden dürfen, wenn es allen Beteiligten nutzt?
  • Coaching beruht immer auf Freiwilligkeit - Soll der Coach einen „Geschickten“ also kategorisch abweisen? Oder nicht schauen dürfen, ob und wie sich vielleicht doch eine gemeinsame Arbeitsbasis finden lässt?
  • Ein Coaching-Prozess umfasst immer mehrere Sitzungen, ist aber zeitlich begrenzt - Und wenn das Problem nach einer Sitzung gelöst ist? Oder wenn jemand eine langfristige (Karriere-) Begleitung wünscht?
  • Coaching ist zielorientiert. Es beginnt mit einer Zieldefinition - Warum soll eine unspezifische Selbstreflexion nicht erlaubt sein?
  • Coaching hilft, die Problemursachen zu erkennen - Und wenn das gar nicht nötig ist oder nicht weiterhilft? Kommt es nicht vielmehr auf Lösungen an? 

Nach Middendorf sind weitere Themen, den Coach betreffend, ebenso zu hinterfragen: Lebensalter, Studienabschluss, Berufserfahrung, Führungserfahrung und materielle Unabhängigkeit. Steigern solche Debatten die Professionalität, fragt er, oder behindern sie sie? Middendorf plädiert für eine entspanntere Professionalisierungsdiskussion und argumentiert, dass DIN-Normen oder Gesetze hierbei nicht unbedingt weiterhelfen würden, wie man am Berufsfeld Psychotherapie studieren könne. Als hilfreich erachtet er eine Selbstverpflichtung auf Respekt, Reflexion und Transparenz. (tw)

Weitere Informationen:
www.wuw-magazin.de

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