Vorstandsgehälter steigen

17.12.2007

Studie: In 20 Jahren ist das Verhältnis der Bezüge der Vorstände von Dax 30-Unternehmen zu den Mitarbeiterlöhnen vom 14-Fachen auf das 44-Fache gestiegen – bei der Deutschen Post auf das 87-Fache und bei Metro gar auf das 140-Fache.

Eine Studie vom Leiter des Instituts für Management an der Humboldt-Universität, Professor Dr. Joachim Schwalbach kommt gerade recht. Denn in der Öffentlichkeit tobt eine Diskussion über Managergehälter. Die Studie enthält die Entwicklung der Vorstandsvergütung der DAX 30-Unternehmen im Zeitraum von 1987 bis 2006. Betrachtet werden die Pro-Kopf-Vergütung, die Wachstumsraten und das Verhältnis der Pro-Kopf-Vergütung des Vorstands zu den Mitarbeitern (Ratio).

  • Pro-Kopf-Vergütung: Firmenlenker wie DaimlerChrysler-Chef Dieter Zetsche verdiente 7,5 Millionen Euro, obwohl sein Konzern 2006 nicht einmal die Kapitalkosten erwirtschaftete. Der zurückgetretene BP-Chef Lord Browne verdiente über 20 Millionen, der Glaxo-Lenker Jean-Pierre Garnier knapp 14,6 Millionen Euro im Jahr; beide bescherten ihren Aktionären negative Renditen.
  • Wachstumsraten: In weniger als fünf Jahren haben die Vorstandschefs der deutschen Dax-Konzerne ihre Vergütung um knapp 50 Prozent gesteigert - allein 2006 waren es mehr als 13 Prozent. Noch krasser fiel der Geldregen zwischen 2002 und 2006 bei den europäischen Stoxx-Firmen aus - der Gehaltszuwachs lag bei über 60 Prozent.
  • Ratio: 1987 verdiente der Vorstand eines Dax-Konzerns ungefähr das 14-Fache eines durchschnittlichen Belegschaftsmitglieds. Heute liegt dieser Faktor bei 44 und hat sich damit mehr als verdreifacht. Mit durchschnittlich rund 4,3 Millionen Euro verdiente der Chef eines Dax-Konzerns vergangenes Jahr 21-mal so viel wie Kanzlerin Angela Merkel. Seit Anfang der 90er Jahre werden die Unternehmenslenker vermehrt über Aktienoptionen und andere sogenannte börsenorientierte Vergütungsinstrumente honoriert. Dies hat zu einem Auseinanderdriften von Vorstandsgehältern und Durchschnittslöhnen geführt. (tw)

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