Innere Kündigung

06.08.2007

Etwa 35 Prozent der deutschen Arbeitnehmer haben eine sehr geringe emotionale Bindung an ihr Unternehmen oder ihre Institution. Forschungsprojekt an der SRH Hochschule Heidelberg.

Sie machen Dienst nach Vorschrift, engagieren sich nicht mehr für ihren Job und zählen schon morgens die verbleibenden Stunden bis zum Feierabend. Fachleute sprechen von der "inneren Kündigung", die bewusst aber stillschweigend vollzogen wird. Mitarbeiter, die innerlich gekündigt haben, sind nicht mehr bereit, sich voll für ihren Arbeitgeber einzusetzen und reduzieren ihre Leistung auf das Notwendigste.

In dieser Situation gibt es zwei Verlierer: "Aus Sicht von Unternehmen bleiben Kreativitätspotenzial und Produktivitätsreserven ungenutzt. Die betroffenen Mitarbeiter leiden unter Stress, weil sie sich täglich verstellen und verstecken müssen", weiß Professor Dr. Ralf D. Brinkmann. Der Professor für Wirtschaftspsychologie an der SRH Hochschule Heidelberg betreut das Forschungsprojekt gemeinsam mit seinem Kollegen Professor Dr. Kurt H. Stapf vom Psychologischen Institut der Universität Tübingen.

Studierende der privaten SRH Hochschule Heidelberg erheben zunächst mithilfe eines Fragenkatalogs Daten zur individuellen Arbeitssituation. Eine Diplomandin im Fach Wirtschaftspsychologie wertet das gesammelte Datenmaterial in ihrer Diplomarbeit aus und entwickelt auf dieser Grundlage einen Fragebogen, mit dem gemessen werden kann, ob eine Person innerlich gekündigt hat. Er soll einerseits Arbeitnehmern ermöglichen, sich selbst einzuschätzen, und andererseits Unternehmen helfen, über eine anonyme Befragung die Situation ihrer Mitarbeiter zu analysieren. Der professionell konstruierte Fragebogen ermöglicht es, das Ausmaß der inneren Kündigung zu bewerten, und stellt den ersten Schritt dar, Auswege zu finden, um wieder mit vollem Engagement bei der Arbeit zu sein. (tw)

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