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Führungskräfte werden bald rar

08.10.2007

Die Manager der geburtenstarken Jahrgänge der 40er und 50er Jahre gehen bald in den Ruhestand. Professionelle Nachfolgeplanung und Talent-Management sind notwendig, um das Know-how erfahrener Mitarbeiter im Unternehmen zu bewahren.

In Zukunft werden in den USA mehr junge Manager Führungspositionen bekleiden. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie von Personnel Decisions International (PDI) mit dem Titel: Defining the X: The Skill Gap Between Baby Boomer and Generation X Managers. Die Manager der geburtenstarken Jahrgänge werden nach und nach in den Ruhestand gehen. Sie zu ersetzen gibt es zu wenige potenzielle Manager in der Generation der heute 30- bis 40-Jährigen. Deren Anteil an der Gesamtbevölkerung der USA liegt nämlich um 5,46 Prozent niedriger. Dieser Umstand und die im Durchschnitt höheren Studienabschlüsse der Generation der heute 20-Jährigen führen dazu, dass die Aussichten für junge Akademiker, schnell in Führungspositionen zu kommen, heute so gut wie lange nicht mehr sind.

“Die Ergebnisse der Studie aus den USA treffen auch für Deutschland zu,“ kommentiert Mathias Kesting, Geschäftsführer von PDI Deutschland, das Ergebnis. Der Staffelstab in den Führungsetagen wird auch an junge Manager übergeben werden müssen. Der damit verbundene Verlust an Erfahrung ist allerdings eine Gefahr für die Unternehmen. Denn, wie die Studie von PDI belegt, haben die Führungskräfte, die sich jetzt dem Rentenalter nähern, statistisch mehr Branchenerfahrung, mehr technisches Fachwissen und sind geschickter, wenn es um die Entwicklung und den Einsatz von Mitarbeitern geht. Jüngere Manager hingegen zeigen meist bessere kommunikative Fähigkeiten und legen mehr Wert auf persönliche und fachliche Weiterbildung. Demnach klafft eine Lücke an Erfahrung und Fertigkeiten zwischen den Generationen.

Die Unternehmen sollten rechtzeitig Maßnahmen ergreifen, um den Erfahrungsschatz ihrer Führungskräfte für die nachfolgenden Generationen zu bewahren. Sonst gehen ihnen Schlüsselkompetenzen verloren, die jüngere Kollegen nur schlecht ersetzen können. Vor diesem Hintergrund spricht sich Kesting dafür aus, dass Unternehmen sich rechtzeitig um die Entwicklung und die Nachfolgeplanung ihrer Führungskräfte kümmern sollten, um so einen echten Wettbewerbsvorteil zu erlangen. „Die neue Aufgabe des Human Resources Management muss sein, die Fähigkeiten der eigenen Mitarbeiter zu kennen und zu wissen, welche Talente wann und wo benötigt werden. Junge Führungskräfte müssen also nicht nur frühzeitig auf ihre zukünftigen Aufgaben vorbereitet werden, sondern auch dem Unternehmen erhalten bleiben, damit die Erfahrungen, die sie gewonnen haben, nicht verloren gehen,“ so Kesting weiter.

Eine Umfrage des Handelsblatt Business-Monitor vom 27. März 2007 unterstützt Kestings Analyse. Demnach sind 58 Prozent der deutschen Manager der Ansicht, dass der Mangel an Führungskräften eine der größten Bremsen fürs allgemeine Unternehmenswachstum der nächsten Jahre sein wird. Dass HR-Abteilungen zu Schlüsselzentren für die Zukunft eines Unternehmens werden, denken sogar 60 Prozent. (tw)

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