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Fluktuation: Unternehmen schätzen Gründe anders ein als Mitarbeiter

14.12.2007

Die Unternehmensberatung Watson Wyatt analysierte europaweit die Mitarbeitergewinnungs- und Bindungsfaktoren.

Arbeitgeber messen Karrierechancen und der Unternehmensreputation die größte Bedeutung für die Mitarbeitergewinnung bei. Aus Mitarbeitersicht stehen jedoch die Arbeit selbst und die Sicherheit des Arbeitsplatzes an erster Stelle. Lediglich das Grundgehalt bewerten beide Seiten übereinstimmend als drittwichtigsten Grund für einen Arbeitsplatzwechsel.

Auch im Hinblick auf Mitarbeiterbindung differieren die Prioritäten. Arbeitgeber denken, dass gute Karrierechancen, Beförderungsmöglichkeiten und das Grundgehalt ihre Mitarbeiter im Unternehmen halten. Jedoch hängt die Entscheidung „bleiben oder gehen“ aus Mitarbeitersicht vor allem von Stress am Arbeitsplatz, einem angemessenen Grundgehalt und den Beförderungsmöglichkeiten ab. „Für Unternehmen spielt die langfristige Karriereplanung offenbar eine deutlich wichtigere Rolle als für die Mitarbeiter selbst“, berichtet Christian Brück, Seniorberater im Geschäftsbereich Human Capital bei Watson Wyatt Heissmann.

„Für Mitarbeiter sind jedoch Fakten wichtiger als Möglichkeiten“, so Brück. Das bedeute jedoch nicht, dass Unternehmen auf die falschen Faktoren für Mitarbeiterbindung und -gewinnung setzten, erklärt der Vergütungsfachmann. Karrierechancen und Beförderungsmöglichkeiten halten die meisten Arbeitnehmer nach wie vor für wichtig. „Arbeitgeber sollten jedoch auch Alltagsprobleme ihrer Mitarbeiter berücksichtigen, die z. B. durch die Art der Arbeit, ein hohes Stressniveau und lange Arbeitswege verursacht werden“, rät Brück. Diese beeinflussen unmittelbar, wie Mitarbeiter ihre Situation einschätzen.

An der europaweiten Studie nahmen mehr als 175 Unternehmen und 5.500 Mitarbeiter aus Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien, Spanien und Irland teil. Untersuchungen von Watson Wyatt in Nordamerika und Asien führten zu ähnlichen Ergebnissen. (tw)

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