Studien zur Evaluation von Coaching

06.09.2007

Wegweisend für Coaching könnte das Evidence-Based-Konzept sein, das zum Beispiel in der Psychotherapie weit verbreitet ist, räsoniert Hansjörg Künzli in der aktuellen Ausgabe von Kommunikation & Seminar.

„Wenn Coaching ein Medikament wäre, müsste es sofort vom Markt genommen werden. Es gibt bis zum heutigen Datum keine Wirksamkeitsstudie zu Coaching, die den Anforderungen der Medikamentenforschung auch nur annähernd genügen würde“, der Organisationspsychologe Hansjörg Künzli von der Hochschule für Angewandte Psychologie (HAP) in Zürich. In der Medizin fordere man das ein Medikament wirkt. Man müsse wissen, warum, wann, in welchem Kontext und wie es bei welchen Personen wirkt. Zudem müsse das Preis-Leistungsverhältnis stimmen. Und, was wirke, dürfe auch nicht schaden.

Künzli selbst hat umfangreiche Studien zur Wirksamkeit von Coaching zusammengetragen und metaanalytisch ausgewertet. Doch er geht mit der Zunft hart ins Gericht: Keine dieser Studien erreiche die oberste Qualitätsstufe der so genannten Evidence- Based-Forschung. Der Begriff stammt aus der Medizin: Evidence-Based-Medicine (EBM) bezeichnet einen Best-Practice-Ansatz, welcher sich auf eine systematische Recherche, Analyse und Bewertung von Belegen stützt, die für oder gegen die Wirksamkeit einer Behandlung sprechen.

Was Coaching anbelangt, seien nun Ausbildungsinstitute, Verbände, Praktizierende, Verantwortliche für die Personalentwicklung und Forschende gemeinsam gefordert, das Heft in die Hand zu nehmen und weitere Forschung zu betreiben. Darauf hätten auch die Klienten ein Anrecht. (tw)

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