Die Mehrheit der Deutschen arbeitet auch im Krankheitsfall

16.07.2007

Pflichtgefühl und Rücksicht auf die Kollegen sind dominierende Gründe; dann erst Angst vor beruflichen Nachteilen.

Einer aktuellen Bevölkerungsbefragung des Gesundheitsmonitors der Bertelsmann Stiftung zufolge sind 71 Prozent der Deutschen in den vergangenen zwölf Monaten mindestens einmal zur Arbeit gegangen, obwohl sie sich richtig krank gefühlt haben. 46 Prozent geben an, dies sogar zweimal oder öfter getan zu haben. Gegen den Rat ihres Arztes sind demnach im vergangenen Jahr 30 Prozent der Bevölkerung mindestens einmal der Arbeit nachgegangen, etwa die Hälfte davon sogar mehrmals. 24 Prozent der Erwerbstätigen haben einmal und 44 Prozent zweimal oder öfter zur Genesung bis zum Wochenende durchgehalten.

Als Beweggründe für das Arbeiten trotz gesundheitlicher Beschwerden werden vor allem Pflichtgefühl (53 Prozent) und Rücksicht auf Kolleginnen und Kollegen (46 Prozent) genannt. Jeweils rund ein Viertel der Deutschen äußert, dass die Angst vor beruflichen Nachteilen oder Arbeitsplatzverlust sie dazu bewogen hat, auch krank zur Arbeit zu gehen. Bei 13 Prozent der Befragten führt der Vorgesetzte regelmäßig ein Rückkehrgespräch mit dem Mitarbeiter, sobald er nach einer Krankschreibung wieder zur Arbeit erscheint.

Diese und weitere in der Umfrage ermittelten Zahlen "weisen darauf hin, dass die Fehlzeiten als alleinige Kennzahl für den Gesundheitszustand der Arbeitnehmer nicht mehr ausreichen", sagt Andreas Heyer von der Bertelsmann Stiftung. (tw)

Weitere Informationen:
www.bertelsmann-stiftung.de

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