Das deutsche Bildungssystem steht weiterhin auf dem Prüfstand

22.08.2007

Deutschland hat neben einer international nur durchschnittlichen Akademikerquote auch eine mittelmäßige Weiterbildungsbilanz.

Während seines Berufslebens verbringt ein deutscher Arbeitnehmer im Schnitt rund 400 Stunden in Weiterbildungsmaßnahmen. Das sind etwa zehn Stunden im Jahr - und zu wenig. Sicher, es gibt auch noch Länder, in denen diese Zahlen noch unterboten werden (Großbritannien, Spanien, Polen, Italien). Doch in Dänemark, Frankreich, der Schweiz gönnt man sich doppelt so viel Zeit wie in Deutschland, hat die OECD herausgefunden.

Und deshalb muss nun etwas passieren. Bundesbildungsministerin Annette Schavan (CDU) plant aktuell eine Bildungsoffensive. Hintergrund ist die Zielsetzung der EU, die sich schon im Jahr 2000 vorgenommen hat, bis 2010 zum dynamischsten Wirtschaftsraum der Welt zu werden. Das könnte noch ein weiter Weg werden, denn dazu müsste wohl einiges geschehen, beispielsweise die Halbierung der Schulabbrecherquoten hierzulande.

Immerhin tut sich etwas im deutschen Bildungswesen. Der Bildungsmonitor, den das Institut der deutschen Wirtschaft seit 2004 erhebt, bescheinigt allen Bundesländern, dass ihre Bildungspolitik das wirtschaftliche Wachstum bessert fördert als im Vorjahr. Allerdings sind die Ergebnisse regional deutlich unterschiedlich: Besonders auffällig ist, dass sich sowohl unter den Spitzenreitern als auch unter den Schlusslichtern Länder aus der ehemaligen DDR befinden. Sachsen (die Nummer eins in Deutschland) und auch Thüringen spielen in der Bundesliga ganz oben, Mecklenburg-Vorpommern hingegen bildet das Schlusslicht.

Auf der anderen Seite sinken inzwischen die Studienanfängerzahlen wieder. Und der Fachkräftemangel nimmt immer größere Ausmaße an. Dass Ingenieure, Techniker und Informatiker in deutschen Landen händeringend gesucht werden, ist inzwischen bekannt. Weniger bekannt ist der deutlich größere Mangel an Warenkaufleuten und bei den sozialpflegerischen Berufen (dreimal mehr freie Stellen im August 2007 als bei den Ingenieuren). (tw)

Weitere Informationen:
www.oecd.org
www.iw-koeln.de

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