Coaching und Organisationsberatung

09.11.2007

Der Schwerpunkt der Zeitschrift „PiD - Psychotherapie im Dialog“ kreist um „Chancen und Risiken der Grenzgängerei“.

Für Fritz Simon, Professor für Führung und Organisation an der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät der Universität Witten/Herdecke, ist die Sache klar: Für ihn sind Psychotherapeuten nur begrenzt als Coachs in Organisationen geeignet. Für die Organisationsberatung erscheinen sie ihm sogar völlig ungeeignet - und das unabhängig von der Schule, in der sie ausgebildet seien, oder der Methode, mit der sie arbeiteten. Er zeigt das sehr anschaulich an einer kleinen Fallstudie, die er den Leser bearbeiten lässt. Fazit: Der Mindset, die spezielle berufsspezifische Optik macht den Unterschied, ob man nun einen primär individuenspezifischen Ansatz wählt oder mit einem passenderen, geweiteten Blick ans Problem geht.

Rolf Haubl, Professor für Soziologie und psychoanalytische Sozialpsychologie an der Johann Wolfgang Goethe-Universität in Frankfurt am Main, kommt zu einem ähnlichen Ergebnis wie Simon - allerdings von anderer Seite her: Psychotherapeuten, die als Leitungs-Coachs arbeiten wollen, müssten sich entscheiden, ob sie sich dem neoliberalen Ansprüchen ihrer Kunden („Turbokapitalismus“) anpassen wollten. Das Leitungs-Coaching könne zu einem blinden (gut bezahlten) Fitmachen verkommen.

Das Schwerpunktheft 3/2007 der Zeitschrift „PiD - Psychotherapie im Dialog“ kreist um solche „Chancen und Risiken der Grenzgängerei“, wie sie Arist von Schlippe, Julika Zwack und Jochen Schweitzer im Editorial adressieren. In weiteren zehn Beiträgen von bekannten und weniger bekannten Autoren sowie drei zusätzlichen Interviews bietet diese PiD-Ausgabe reichlich interessanten Lesestoff. (tw)

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