Berufliche Weiterbildung: Fast jeder Zweite würde Seminare selbst zahlen

08.06.2007

45 Prozent der Berufstätigen in Deutschland sind bereit, sich in Zukunft auf eigene Kosten weiterzubilden, um in ihrem Beruf fit zu bleiben.

Die Fachzeitschrift „wirtschaft + weiterbildung“ hat das Nürnberger Marktforschungsinstitut „puls“ mit einer repräsentative Umfrage unter Beschäftigten in Deutschland beauftragt. 556 Personen wurden im ersten Halbjahr 2007 zu ihrem Weiterbildungsverhalten befragt. Das überraschende Ergebnis:

  • 38 Prozent sind bereit, sich auf eigene Kosten in der Freizeit weiterzubilden.
  • Weitere 7 Prozent würden immerhin die Kosten für ihre Fortbildung übernehmen, sofern ihnen ihr Unternehmen für die Zeit der Fortbildung zusätzlichen Urlaub gewährt.
  • Lediglich jeder Vierte (25 Prozent) sieht berufliche Weiterbildung als Pflicht des Arbeitgebers an und ist der Meinung, dieser sollte die Maßnahmen sowohl bezahlen als auch die Seminardauer auf die Arbeitszeit anrechnen.

„Bei vielen Arbeitnehmern hat sich die Erkenntnis durchgesetzt, dass in Zeiten der Globalisierung Weiterbildung wichtig ist, um auf Dauer Karriere zu machen“, kommentiert die Chefredakteur Martin Pichler.

Frauen scheinen den Wert beruflicher Weiterbildung für sich selbst deutlich geringer einzuschätzen als Männer. Immerhin 28 Prozent der Frauen, aber nur 22 Prozent der Männer sehen die Verantwortung für die Fortbildung ausschließlich beim Arbeitgeber. Andererseits würden 41 Prozent der Männer Seminare selbst bezahlen und Freizeit dafür opfern, aber nur 35 Prozent der Frauen.

Deutliche Unterschiede zeigen sich auch beim Blick auf das Alter: So nimmt mit zunehmendem Lebensalter die Bereitschaft ab, in berufliche Weiterbildung zu investieren. Die Verantwortung dafür schiebt fast jeder dritte der über 50-Jährigen, aber nur etwa jeder siebte der 18- bis 29-Jährigen ausschließlich dem Arbeitgeber zu. Ältere wollen dabei vor allem in deutlich geringerem Maße ihre Freizeit opfern als Jüngere, aber sie sind auch seltener bereit, Bildungsmaßnahmen selbst zu bezahlen. Wenig überraschend ist dagegen, dass Befragte mit höherem Bildungsabschluss und höherem Einkommen eher als alle anderen bereit sind, Geld oder Freizeit in die eigene Fortbildung investieren. Alle Ergebnisse der Studie finden sich in der Juni-Ausgabe von „wirtschaft + weiterbildung“. (tw)

Weitere Informationen:
www.wuw-magazin.de

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