Marshall Goldsmith

Was Sie hierhergebracht hat, wird Sie nicht weiterbringen. Wie erfolgreiche Menschen noch mehr erreichen.

Rezension von Dr. Susanne Seedorf

3 Min.

Marshall Goldsmith ist Experte darin, Verhaltensweisen mit Negativpotential aufzuspüren. Nach seiner Einschätzung unterliegen viele Menschen einer Erfolgsillusion. Wir alle überschätzen danach unseren Beitrag zu einem Projekt, unsere beruflichen Fähigkeiten und unser Ansehen unter den Kollegen.

Goldsmith ist als New-York-Times-Bestsellerautor einer der bekanntesten und ausgezeichneten Karriere-Coaches in den USA. Er verfügt über 29 Jahre Erfahrung in Verhaltensmessung und -analyse in Organisationen. Laut dem Wall Street Journal gehört er zu den „Top Ausbildern“ für Führungskräfte.

Goldsmith möchte seinen Klienten dabei helfen, ein karriereschädigendes Verhalten zu überwinden. Zu den Verhaltensmängeln zählen z.B. Zielbesessenheit, ständig gewinnen zu wollen, übermäßiges Einmischen, ständiges Be- und Verurteilen oder Informationen zurückzuhalten, Bevorzugung sowie mangelnde Anerkennung. Ausführlich geht der Autor auf diese Gewohnheiten ein und zeigt auf, was sie beim Gegenüber erzeugen.

Im Rahmen seiner Coachings holt Goldsmith ein 360-Grad-Feedback von Kollegen aus sämtlichen Positionen und Familienmitgliedern ein, um die Stärken und Schwächen im Verhalten des Klienten zu analysieren. Er thematisiert in seinem Buch 20 Gewohnheiten, die den Aufstieg von Menschen verhindern. Führungskräfte müssen aus seiner Sicht nicht lernen, was sie tun sollen, sondern sie müssen lernen, womit sie aufhören sollten. Er empfiehlt, statt einer To-do-Liste eine To-stop-Liste anzulegen. Goldsmiths „Magic Move“ ist die Entschuldigung. „Es tut mir leid. Ich werde versuchen, mich zu bessern“ lauten seine Zauberworte. Im Zuge seiner „Sieben-Schritt-Methode“ trainiert er mit seinen Klienten Verhaltensweisen wie Feedback einholen, sich entschuldigen, Zuhören, Danke sagen, aber auch ein Follow-up sowie ein Feedforward.

Goldsmith zeigt seine Erfolge beim Coaching anhand konkreter Beispiele mit erfolgreichen Führungspersönlichen auf. Er bringt Beispiele aus seinem eigenen Leben wie z.B. seine abendliche Follow-up-Routine mit seinem Freund ein. Bemerkenswert ist sein Vorschlag, mit Geldstrafen oder finanziellen Mitteln zu arbeiten, um Ziele der Verhaltensänderung zu erreichen. Spezialaufgaben für Führungskräfte sieht der Autor z.B. darin, Mitarbeitende nicht zu führen, als wären sie genau wie sie selbst: „Sie führen hier Mitarbeiter und nicht sich selbst“ (S. 302), gibt er seinen Klienten mit auf den Weg.

Goldsmith erreicht mit seinem Buch Führungskräfte sowie Interessierte, die noch erfolgreicher sein und an sich arbeiten möchten. Er macht der Zielgruppe deutlich, dass sie oftmals blind sind für die eine Verhaltensweise, die vielleicht karriereschädigend ist. Die Ergebnisse unterlegt er mit zahlreichen Auswertungen im Rahmen eines Follow-up-Prozesses seiner Klienten.

Fazit: Das Buch gibt zahlreiche hilfreiche Tipps, wie man durch Verhaltensänderungen zwischenmenschliche Beziehungen verbessern und damit die eigene Karriere fördern kann.

Dr. Susanne Seedorf

susanne.kaschub@t-online.de

Nach oben