Cornelia Topf

Selbstcoaching für Frauen. Stark, sympathisch und erfolgreich in Beruf und Privatleben. Offenbach: GABAL.

Rezension von Anne Haker

3 Min.

Dr. Cornelia Topf hat ein Buch von Frau zu Frau geschrieben. Ein Buch, das Mut macht, den eigenen Weg zu gehen, das Stärken weckt und Energien freisetzt. Sie selbst ist seit über 25 Jahren als Coach und Erfolgstrainer für Frauen tätig und Autor zahlreicher Bücher.
In neun auffordernd titelnden Kapiteln - "Denk dich stark!", "Sei so klar!", "Wecke deine Kraft!", "Räum Steine weg!", "Bau dich auf!", "Frag dich durch!", "Red dich raus!", "Pack’s an!" und "Mach weiter so!" gibt sie ihren Leserinnen Hilfestellungen zur Verfolgung der eigenen Ziele.
Als zentralen Punkt stellt die Autorin die Reflexion und Veränderung der eigenen Einstellungen allem voran. Anschaulich führt sie einige Beispiele aufwärts- und abwärtsgerichteter Einstellungen an und fordert ihre Leserinnen auf, ungünstige Einstellungen zu verändern. Anschließend werden die eigenen Ziele geschärft und in klare Aufträge umformuliert, deren Umsetzung dann in den weiteren Kapiteln verfolgt wird. Topf geht auf innere Widerstände, auf die Angst zu scheitern und äußere Hürden ein. Sie lässt dazu an mehreren Stellen ehemalige Seminarteilnehmerinnen zu Wort kommen und gibt deren Lösungsideen und Ansätze weiter.
Die Inhalte sind dabei aufgebaut wie ein Gespräch: Kritische und teilweise provokante Fragen leiten zum nächsten Punkt über, die Leserinnen werden direkt angesprochen und mögliche Antworten oder Nachfragen vorweggenommen. Topfs Ton ist zuversichtlich und fröhlich, ihr schwungvoller Stil versprüht beim Lesen Energie und Leichtigkeit. Dabei sollte man nicht zu sehr auf Konventionen pochen - Frau Topf bedient sich an vielen Stellen umgangssprachlicher Wendungen und sarkastischer Kommentare ("Machen Sie sich zur Sau! Sagen Sie sich: "Blöde Kuh!" (…) Ach ja? Nein." S. 18). Irritierend ist die mehrfache (Ab)Wertung "typisch amerikanischer" Verhaltens- und Denkweisen. Amerika wird als eine "etwas naive Nation" dargestellt, die der "hurra-enthusiastischen Suggestion" erliegen würde (S. 124).
Die vorgeschlagenen Übungen sind mit dem Hinweis "Coach yourself" am Rand markiert. Meist handelt es sich um Anregungen zur Selbstreflexion wie z.B. "Was denken Sie vor Herausforderungen, wenn Ihnen das Herz in die Hose rutscht?" (S. 57). Da diese Fragen nicht weiter konkretisiert oder in eine erweiterte Übungsstruktur eingebettet werden, besteht die Gefahr im Leseschwung darüber hinweg zu gehen.
Obwohl theoretische Hintergründe nur ganz am Rande vorkommen, wird deutlich, dass die Autorin weiß, wovon sie spricht. Die vielen praxisnahen Beispiele zeigen ihren großen Erfahrungsschatz und ihr fundiertes Fachwissen blitzt in Nebensätzen immer wieder hervor. Ganz eindeutig richtet sich das Buch an praxishungrige Leserinnen, die ohne große Umschweife konkrete Ideen suchen, wie sie ihre Wünsche besser erkennen und verwirklichen können. Auch die empfohlene weiterführende Literatur sind keine Grundlagenwerke.
Fazit: Ein Buch für alle Frauen, die bisher wenig Erfahrung mit Coaching haben und ohne große Theorieumwege konkrete Ansatzpunkte für Selbstcoaching im Alltag suchen.

Anne Haker

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