Hans Olbert

Rechtshandbuch für Training, Beratung & Coaching. Das juristische Standardwerk für alle zentralen Rechtsgebiete der Weiterbildung.

Rezension von Björn Rohde-Liebenau

2 Min.

Im "Rechtshandbuch für Training, Beratung & Coaching" werden keine Seiten geschunden – fast 600 Seiten Beratungstext für den Trainer, Coach oder Berater als Unternehmer, mit Materialien und weiteren Verweisen statt allgemeiner Betrachtungen. Wie zu erwarten findet man grundlegendes zum Vertragsrecht und umfangreiche Einzeldarstellungen der von diesen Unternehmern selbst zu gestaltenden Verträge. Dankenswerterweise gibt es auch ähnlich umfangreiche Darstellungen zum regelmäßig übersehenen bzw. vernachlässigten Urheberrecht und weiteren Schutzrechten.

Dieses Rechtshandbuch ist flüssig geschrieben wie ein Roman und eine empfohlene Lektüre für all diejenigen, die sich selbständig machen wollen. Es führt prägnant durch den Beratungsbedarf von der Gründung bis zur letzten Geschäftsbeziehung sowohl eines mittelgroßen Weiterbildungsinstituts wie auch eines professionellen Einzel-Coachs. Prägnante Ausführungen erinnern an die Verantwortung im Zusammenhang mit Vertragsverletzungen, zivilrechtlicher Haftung und den Folgen rechtswidrigen Verhaltens. Arbeitsrecht, Versicherungen, Steuern,  gesellschaftsrechtliche Gestaltungsmöglichkeiten etc.: alles wird abgedeckt. Ebenso all jenes, was dann in der Folge mit den Geschäftspartnern zu vereinbaren ist – seien sie Veranstalter, Unternehmen, Teilnehmer oder Mitarbeiter.

In den Fußnoten verweist Autor Hans Olbert dabei fast ausschließlich auf Rechtsvorschriften. Wer Coaches, Trainer und ähnliche Berater rechtlich beraten will, darf also über den Gehalt eines Formularbuchs hinaus keine Detailerörterungen erwarten. Als „Zugabe“ erweist sich dabei der Abschnitt zu Förderprogrammen – wiederum werden diejenigen am meisten profitieren, die gerade mit dem Schritt in die Selbständigkeit befasst sind oder diese auf eine breitere Grundlage stellen wollen.

Alle Tipps sind relevant und notwendig. Deren Umsetzung auch ohne weitere Beratung dürfte all jene kaum überfordern, die beherzigen, was der Autor seinen Lesern mitgibt:

  • Alles Wesentliche muss in einem Vertrag geregelt sein (und nichts darüber hinaus).
  • Die Muster müssen zwar individuell angepasst werden, ohne sie aber zu Lasten des Vertragspartners zu ändern, da Klauseln sonst unwirksam werden könnten.

Fazit: Die Leser erwartet eine Enzyklopädie, die den Beratungsbedarf selbständig tätiger Trainer, Berater  und Coaches abdeckt. Die im Downloadbereich  bereitgestellten Muster im doc-Format können sich mit juristischen Formularbüchern messen – spezialisiert auf den gesamten Bedarf der Zielgruppe.

Björn Rohde-Liebenau

Ombudsmann, Mediator und Coach
RCC@risk-communication.de
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