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Henry Kimsey-House, Laura Whitworth, Karen Kimsey-House, Philip Sandahl, Andreas Wieser

Co-Active Coaching: Changing Business, Transforming Lives.

Rezension von Michael Tomoff

3 Min.

Laura Whitworth sowie Karen und Henry Kimsey-House sind Gründer des Coaches Training Institute (CTI®), San Rafael, Kalifornien (USA). Phillip Sandahl ist Pionier zum Thema Team-Coaching. Die Autoren beschreiben in ihrem mittlerweile zu den amerikanischen Coaching-Klassikern zählenden Fachbuch, welches 1998 erstmalig veröffentlicht wurde, ihre Disziplin als besondere Partnerschaft zwischen Coach und Klient. 


Hat sich die Bedeutung dieses Aspekts seither in der Coaching-Szene verändert? Die Antwort ist kurz und klar: Co-Active Coaching als Coaching-Philosophie und Fundus verschiedenster Übungen und Vorlagen für Coaches und deren Klienten ist auch in der dritten Auflage noch hochaktuell! 


Die Leser werden in drei Teilen mitsamt zahlreichen Beispielen durch geballtes Coaching-Wissen ge-führt. Teil eins beschreibt die Grundlagen: ein Modell mit vier fundamentalen Konzepten – die Basis des co-aktiven Coaching-Modells und damit auch für die co-aktive Coaching-Beziehung: 


1. Der Klient ist von Natur aus kreativ, voller Ressourcen und ganz und kann seine Ängste und Beschränkungen mit eigenen Lösungen überwinden. 


2. Die Agenda kommt vom Klienten, der Ziele festlegt und durch den Coach bei deren Erreichung durch Erfahrung, teils kritische Fragen und Prozessleitung unterstützt wird. 


3. Der Coach tanzt im Moment und muss flexibel und allzeit bereit sein, der Führung des Klienten zu folgen. Was für den Klienten heute wichtig ist, kann bereits morgen schon irrelevant sein. 


4. Co-aktives Coaching adressiert das gesamte Leben des Klienten. Entscheidungen für den Job beeinflussen auch alle anderen Lebensbereiche. 


Teil zwei enthält verschiedene Coaching-Kontexte und thematisiert das „richtige“ Zuhören, die Balance zwischen Respekt für die Agenda und mutiges Fragen des Coachs, die Wichtigkeit der Intuition sowie die Aufgabe der Neugier und des Selbstmanagements. 


Teil drei geht auf wichtige Coaching-Prinzipien ein wie die immer klientenspezifische Definition von Erfolg und Erfüllung, die laut Autoren einen schwierigen Pfad für den Klienten darstellt: „Choosing to live our lives based on our values is not what society has taught us to do. [...] This is why we emphasize that choosing a fulfilling life is a radical act“ (S. 128). 


Teil drei enthält weiterhin den Blick auf den Coaching-Prozess und fasst alle behandelten Aspekte stringent und konkret zusammen. 


Fazit: Das Buch ist als Grundlagenlektüre empfehlenswert für Anfänger im Coaching-Bereich, aber auch eine leicht verdauliche und anschauliche Basis für Führungskräfte und HR-Professionals, die ihre Soft Skills aufpolieren wollen. Erfahrene Coaches werden wenige Überraschungen erleben, möglicherweise aber das eine oder andere Coaching-Tool als hilfreich empfinden.

Michael Tomoff

Dipl.-Psych.
michael@tomoff.de
www.tomoff.de